Empfangen: Wie du dich dafür öffnest und deine Selbstliebe findest Teil 2

10. Mai 2022
Imke Köhler
Öffne dich für das Empfangen Teil 2

Empfangen: Wie bereit bist du, wirklich alles zu empfangen?

Zur Erinnerung: Im ersten Teil dieses Beitrags habe ich geschildert, wie wir versuchen, das Leben, bzw. unsere Erfahrungen im Leben zu kontrollieren, indem wir Interpretieren und bewerten.

Wir bewerten das, was uns passiert, aber wir bewerten auch schon im Vorfeld, was uns passieren könnte. Bevor es um die praktische Unsetzung des Empfangens geht, ist es hilfreich, sich das Ding mit dem Bewerten noch bewusster zu machen. Und hier geht es jetzt weiter:

Überblick Inhalte

Wir empfangen die Vergangenheit, wenn wir vorab bewerten

Wir empfangen die Vergangenheit, wenn wir vorab bewerten. Und das ist das Problem bei dieser Vorab-Bewertung. Denn das, was wir Menschen als gut oder schlecht bewerten, entstammt zum einen unserem maximal 5 % bewussten Verstand – recht wenig, für das, was sonst noch möglich wäre.

Und, wie oben schon erwähnt, sind diese Anteile oft von den unbewussten Negativ-Prägungen unserer Vergangenheit bestimmt. D.h. wenn wir diese Anteile unser Empfangen bestimmen lassen, werden wir auch immer nur das empfangen können, was wir in der Vergangenheit empfangen haben.

Wenn wir nur das empfangen wollen, was wir aufgrund unserer vergangenen Erfahrungen als „gut“ bewerten, werden wir auch nur unsere eigene Vergangenheit wiederholen. Es ist dann schlicht nicht möglich, neue, andere und auch positivere Erfahrungen zu machen.

Aber wie oft hat es sich im Leben schon gezeigt, dass die vermeintlich negativen Erfahrungen letztlich zu unserem Besten dienten, obwohl es anfangs nicht danach aussah.

Hinzu kommt noch ein anderer wichtiger Aspekt:

Wir empfangen die Vergangenheit, wenn wir vorab bewerten

Mit jeder Negativ-Bewertung, Ablehnung oder Angst bauen wir Widerstand gegen etwas auf. Wenn wir uns entscheiden: „Nein, xy möchte ich in meinem Leben nicht empfangen, weil es nicht gut ist oder weil ich davor Angst habe.“, dann bauen wir Widerstand gegen xy auf.

Und dieser Widerstand bewirkt, dass wir unbewusst unsere Aufmerksamkeit darauf richten und xy entsprechend mit Energie füttern, sodass es in unserem Leben bleibt oder sogar angezogen wird. Im Beitrag Innerer Widerstand: Wie du ihn mit Leichtigkeit überwinden kannst schreibe ich ausführlicher darüber.

Heißt also: Unsere Bewertungen sind kontraproduktiv für unser Empfangen.

Sollten wir nun aufhören zu bewerten, um zu empfangen?

Sollten wir nun aufhören zu bewerten? Das wäre die logische Konsequenz aus diesen Gedanken. Aber nein, darum geht es nicht. Das Bewerten ist Teil des Menschseins und gehört zu uns wie das Atmen. Und das Bewerten hat ja auch durchaus seinen positiven Nutzen.

Schließlich hilft nur das Bewerten dabei, einschätzen zu können, ob wir in Gefahr sind oder ob wir uns sicher fühlen können. Nur durch das Bewerten aufgrund unserer Erfahrungen sind wir in der Lage, sinnvoll zu handeln. Es geht um etwas Anderes.

Es geht darum, wach und bewusst wahrzunehmen, ob und wie wir gerade bewerten. Es geht darum, uns bewusst zu machen, ob unsere Bewertung zum aktuellen Thema gerade lebensrettend ist oder ob wir grundsätzlich außer Gefahr sind und nur aufgrund unserer Prägungen aus der Vergangenheit bewerten.

Denn wenn wir uns das alles bewusst machen, dann können wir uns entscheiden, unsere Bewertung aufrecht zu erhalten oder fallen zu lassen. Wir können sehen, ob wir mit unserer Bewertung gerade das Leben kontrollieren wollen und das ablehnen, was sowieso schon da ist.

Und damit können wir uns genauso entscheiden, das Leben zu empfangen, wie es sich gerade zeigt. Es einfach anzunehmen.

Empfangen – alle Facetten, die sich zeigen

Und hier sind wir wieder: Empfangen – alle Facetten, die sich zeigen. Wenn es dir wichtig ist, ein erfülltes Leben zu führen, dann ist es hilfreich, dich allem zu öffnen, was das Leben zu bieten hat. Allen Gegensätzen, allen Widrigkeiten und allem Schmerz.

Denn das ist es, was das Leben nun mal auch beinhaltet. Wenn du jedoch bereit bist, all das zu empfangen, dann öffnest du dich dem Leben in all seiner Pracht und all seinen unendlichen Möglichkeiten.

Und noch ein wichtiger Hinweis: Empfangen bedeutet nicht: „Oh ja, ich finde den Schmerz toll. Oh ja, ich mag die Ungerechtigkeit.“

Empfangen bedeutet einfach: „Ich öffne mich dafür und akzeptiere, dass dieser Zustand im Leben existent ist oder sein kann.“ Es geht ausschließlich um Akzeptanz und Annahme. Nicht um Bewertung.

Empfangen – alle Facetten, die sich zeigen

Wie wirkt sich das Empfangen auf deine Selbstliebe aus?

Wie wirkt sich das Empfangen auf deine Selbstliebe aus? Wenn es dir wichtig ist, deine Selbstliebe zu finden und immer mehr zu fühlen, dann spielt das Empfangen eine sehr wichtige Rolle. Und das auf zwei Ebenen.

Erste Ebene

Oben haben wir gesehen, dass es darum geht, das Leben mit allem zu empfangen, was so sein kann. Dazu gehört natürlich auch, dich selbst zu empfangen. Denn du bist ein Teil des Lebens. Du bist Teil der Schöpfung, genauso wie jeder Grashalm, jede Biene, jede Blume.

Und du bist nicht getrennt vom Leben. Das Leben ist nicht außerhalb von dir. Du bist das Leben. Und gerade, weil du so viele wunderbare unterschiedliche Emotionen fühlen kannst, fühlst du dich letztlich lebendig und mit dem Leben verbunden. Und je mehr du das annehmen und akzeptieren kannst, umso weniger wirst du dich getrennt fühlen vom Leben.

Zweite Ebene

Echte Selbstliebe ist bedingungslos. Die unterscheidet nicht zwischen gefällt mir – gefällt mir nicht. Echte Selbstliebe nimmt bedingungslos an – alles, ohne Ausnahme. Wenn du dich also wirklich selbst lieben möchtest, ist es unabdinglich, dich selbst vollkommen anzunehmen – mit allem.

Auch mit deinen Schattenseiten, deinen Schwächen, deinen Problemzonen. Denn nur, wenn du dich selbst mit allem empfangen kannst, was dich ausmacht, liebst du dich wirklich. Und nur, wenn du dich selbst mit allem empfangen kannst, was dich ausmacht, kannst du dein volles Potenzial entfalten.

Wie geht das mit dem Empfangen ganz praktisch?

Alles schön und gut, aber wie geht das mit dem Empfangen ganz praktisch? Das ist ganz einfach. Hier verwende ich sehr erfolgreich die gleiche Methode wie beim Auflösen von Widerständen (siehe auch: Innerer Widerstand: Wie du ihn mit Leichtigkeit überwinden kannst).

Es geht darum, Ja zu sagen. Zu allen Facetten der Situation im Außen, zu all meinen Emotionen. Ja sagen zu allem, wovor ich Angst habe.

Echte Selbstliebe ist bedingungslos

Ein Beispiel: Es besteht die Möglichkeit, den eigenen Job zu verlieren. Es gibt entsprechende Gerüchte und es gibt auch eine Ankündigung, dass Stellen gestrichen werden. Das ist in der Regel eine Situation, die Angst, Unbehagen, Druck, vielleicht sogar Panik auslösen kann.

Dennoch ist es ja faktisch möglich, dass diese Situation tatsächlich eintreffen könnte. Ein Umstand, den das Leben beinhaltet. Wie kannst du nun vorgehen?

  • Erster Schritt: Wenn du merkst, dass du Angst hast vor dieser Situation, mach dir das als erstes bewusst. Du machst dir bewusst, dass du innerlich und auf emotionaler Ebene begonnen hast, gegen etwas anzukämpfen, was vielleicht eintreten könnte. Das ist der erste, wichtigste Schritt.

  • Zweiter Schritt: Du entscheidest dich für das Annehmen und Empfangen von etwas, auf das du sowieso keinen großen Einfluss hast. Allein durch diese Entscheidung entspannt und öffnet sich etwas.

  • Dritter Schritt: Du beginnst mit dem Empfangen/Annehmen, indem du Ja sagst. Und am besten mit der Situation im Außen. „Ich sage Ja, dass ich den Job verlieren könnte. Ich sage Ja, dass es schwer wird, neue Arbeit zu finden. Ich sage ja, dass ich nicht weiß, wo und wie und was ich stattdessen arbeiten soll. Ich sage ja, dass ich keine Arbeit finde.“ Usw.

  • Vierter Schritt: Du machst weiter mit dem Empfangen/Annehmen, indem du Ja sagst zu deinen ganzen Emotionen: „Ich sage ja zu meiner Angst und Panik. Ich sage ja zu meiner Wut, dass meine Arbeit nicht wertgeschätzt wird. Ich sage ja zu meiner Ohnmacht. Ich sage Ja zu meinem Verlustgefühl.“ Usw.

Du wirst feststellen, dass du dich zunehmend entspannter fühlen wirst mit der Situation und mit deinen Emotionen. Denn durch das Ja-Sagen (Annehmen/Empfangen) entziehst du der Situation die Energieladung. Die Energie wird quasi neutralisiert und damit verliert die Situation an Bedeutung und auch Einfluss.

Hier nochmal auf einen Blick, weshalb das Empfangen von Allem dein Leben reicher und erfüllter macht:

Wenn du empfängst, bist du frei von Angst

Wie Eingangs schon erwähnt: Ich selbst übe mich, meine Empfangsbereitschaft immer weiter auszudehnen. Das tue ich, indem ich wach bin für meine großen und kleinen Widerstände. Indem ich wach bin für meine Negativ-Bewertungen.

Sobald ich etwas in dieser Richtung wahrnehme, nehme ich mir die Zeit, Ja zu sagen, zu dem, was ich erstmal nicht empfangen wollte. Und durch das Ja-Sagen zu allen Facetten im Außen und im Innern öffne ich mich automatisch für das Empfangen dessen, was ist.

Wenn du das alles nachvollziehen kann, du jedoch etwas überfordert oder auch unsicher fühlst, diesen Weg alleine zu gehen, dann unterstütze ich dich sehr gerne auf deiner Reise. Vereinbare einfach ein kostenloses Erstgespräch, indem wir alles ganz unverbindlich besprechen können.

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Imke Köhler

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