Blockierte Weiblichkeit wird gelebte Weiblichkeit

29. August 2023
Imke Köhler
Blockierte Weiblichkeit : Gelebte Weiblichkeit

Dieser Beitrag ist allen 7 Frauen des letzten Wochenendes gewidmet.

Auch am Tag 2 nach diesem einzigartigen Wochenende bin ich noch ganz erfüllt und bewegt. Ja, ich muss zugeben, dass sich der Alltag mit all seinen anderen Aufgaben und Anforderungen dazwischen drängelt. 

Aber wenn ich mir bewusst den Raum nehme, dann bin ich sofort wieder in dem anderen Raum: Im Schwesternkreis“. Ein Wochenende veranstaltet von den wundervollen Frauen Kolja (https://www.frauentempel-bremen.de/) und Beate (https://www.beategauder.de), ausgerichtet nach dem Sisterhood Manifesto  von Awakening Women.

Es ist mein erstes Wochenende dieser Art gewesen. Und es hat mich tief berührt, bewegt, genährt und geheilt. Und es hat mir so vieles gespiegelt: Wo ich in meinem Prozess stehe, wer ich neben anderen Frauen bin, wie sehr ich mit den anderen Frauen verbunden bin, was mir anderen Frauen schenken.

Es wirkt mehr und tiefer in mir, als ich mir hätte vorstellen können. Und so habe ich den Impuls, mit diesem Beitrag meine Erfahrungen zu würdigen und euch, die Frauen des letzten Wochenendes zu ehren. Denn nur durch euch ist all das passiert und entstanden.

Namasté, Schwester: Ich verbeuge mich vor dir und deiner inneren Göttin

Überblick Inhalte

Mein Leben mit blockierter Weiblichkeit

Wenn ich gleich die Auswirkungen des Schwesternkreises schildere, darf der Blick auf die Vergangenheit mit meiner blockierten Weiblichkeit nicht fehlen. Denn in der Erfahrung des Kontrastes wird erst die Entwicklung spürbar.

Auch, wenn ich schon so lange auf dem Weg meiner spirituellen und persönlichen Entwicklung bin, gibt es immer noch Bereiche, die es zu heilen gibt. Es ist eben ein Weg und kein Ziel.

Wenn du schon etwas Berührung mit mir oder meinen Texten oder Videos hattest, dann weißt du, dass ich das Thema mit der emotionalen Abhängigkeit in Beziehung mit all seinen Symptomen wie Eifersucht, Verlustangst, Minderwertigkeit und Kontrolle bei mir heilen konnte.

Dieses Thema hat sich manchmal lebensbedrohlich und existenziell angefühlt, wenn ich gerade angetriggert war. Jetzt, im Nachhinein, fühlt es sich für mich so an, dass ich mir selbst durch die Heilung das Leben gerettet habe. Ich habe mir das Leben gerettet und ich habe mir wieder das Vertrauen ins Leben geschenkt. Dafür bin ich unendlich dankbar.

Um das Thema Weiblichkeit hatte ich mir bis dahin kaum Gedanken gemacht. Es war nicht präsent. Dann habe ich im letzten Jahr damit angefangen, darüber zu lesen und mich damit zu beschäftigen. Es kam einfach in mein Leben. Aber ich habe gemerkt, dass ich Schwierigkeiten hatte, durch das Darüber-Lesen ein Gefühl für gelebte Weiblichkeit zu bekommen.

Was bedeutet das? Wie lebe ich Weiblichkeit? Wie fühlt es sich an, Weiblichkeit zu leben? Fragen, die sich durch die Texte nicht wirklich beantwortet haben. Dennoch hat mich das Thema nicht losgelassen.

Nach diesem Wochenende habe ich ein deutliches und klares Gefühl. Tief in meinen Zellen und in meinem Herzen verankert. Und es fühlt sich so an, als hätte ich es schon immer gewusst. So selbstverständlich. Jetzt weiß ich, dass vorher meine Weiblichkeit einfach nur blockiert war, verschüttet von hinderlichen Überzeugungen und übernommenen Verhaltensmustern.

Alles für die männliche Bestätigung

Wenn ich zurückdenke, fällt mir auf, wie sehr ich mich und mein Frausein auf Männer bzw. männliche Bestätigung ausgerichtet hatte. Die ersten Erinnerungen daran sind vorpubertär, ich glaube, ich war 9 Jahre alt.

Ich kann erinnern, dass ich mich für ein Foto bewusst so positioniert habe, wie ich dachte, dass es besonders verführerisch sei. Ich wollte damals schon ganz bewusst einen Mann beeindrucken. Obwohl das, objektiv und das entsprechende Foto betrachtend, in keiner Weise wirklich beeindruckend war. Zu sehen ist eben ein Kind. Aber ich habe bzw. wollte verführerisch wirken.

Dieses Muster hat sich später, als ich älter war, noch deutlicher zugespitzt. Ich habe gelernt, ganz bewusst meine weiblichen Reize einzusetzen und Männer zu verführen. Sie dazu zu verführen, mich zu begehren. Mir Aufmerksamkeit zu schenken. Mir Bestätigung zu geben. Darin war ich sehr gut.

Danach war ich auch irgendwie süchtig. Habe ich die Bestätigung dann bekommen, habe ich sehr häufig zugelassen, dass meine eigenen Grenzen überschritten worden sind. Das hat sich dann gar nicht mehr gut angefühlt. Trotzdem habe ich kein Nein geäußert. Ich hatte Angst, wenn ich Grenzen setze, bin ich nicht mehr gewollt. Und ich wollte so unbedingt gewollt sein.

Das war meine emotionale Abhängigkeit von männlicher Bestätigung. Jetzt weiß ich, dass ich damals meine Weiblichkeit für diese Bestätigung benutzt und missbraucht habe. Und auch die Kontakte mit Frauen waren häufig von einer konkurrierenden Energie geprägt.

Wer ist die attraktivste, wer die verführerischste Frau unter den Blicken des potenziellen Mannes. Irgendwann habe ich das Muster durchschaut und damit aufgehört. Das Muster der emotionalen Abhängigkeit ist trotzdem erstmal geblieben.

Ich habe mich lange Zeit sehr geschämt für mein Verhalten den Männern und auch den Frauen gegenüber. Inzwischen kann ich ohne Scham daran denken und empfinde Mitgefühl für mich selbst. Denn letztlich habe ich mich selbst und meine Weiblichkeit missbraucht.

Und dafür gibt es Ursachen. Diese Ursachen sind nicht meine Schuld. Es sind einfach ungeheilte traumatische Verletzungen bei mir und meiner Herkunftsfamilie gewesen, die diese destruktiven Verhaltensweisen hervorgerufen haben. Und meine Weiblichkeit blockiert hatten.

Gelebte Weiblichkeit

Und jetzt habe ich mit diesem letzten Wochenende und der dort gelebten Weiblichkeit den Kontrast zu meiner Vergangenheit gefühlt. Wow. Ich war oft so überwältigt und auch sprachlos von dem, was ich wahrnehmen konnte. Von dem, was ich gefühlt und erfahren habe.

Ich bin in einen Raum eingetreten, in dem Frauen sich mit offenem Herzen, wertfrei und annehmend begegnen.

Welche Erfahrung mit gelebter Weiblichkeit habe ich im Schwesternkreis gemacht?

Es wurde in Liebe gegeben: Das, was aus dem eigenen Herzen als Impuls kam. Das, was die andere Frau gerade brauchte. Auf unterschiedliche Weisen: über körperliche Berührungen, über das aufmerksame und präsente Zuhören, über das Teilen von Emotionen und Gedanken

Gleichzeitig durfte bewusst empfangen werden: Ungeteilte Aufmerksamkeit auf körperlicher, mentaler und emotionaler Ebene.

Jede Frau konnte sich mit dem zeigen, was gerade war. Und wurde gehalten, allein durch die Energie der Liebe, des Mitgefühls, des Annehmens, des Zulassens, des Respekts und der Achtsamkeit. Diese Energie war die ganze Zeit sehr klar, präsent und deutlich spürbar.

Unser Miteinander war geprägt von Liebe und Zärtlichkeit füreinander. Es ging tief und war dann auch wieder so leicht voller Freude.

Ich war so sehr berührt von dieser Atmosphäre, dass mein Herz häufig überfloss vor Liebe. Besonders am ersten Abend und nächsten Vormittag habe ich gespürt, dass in mir und meinem Körper der Schmerz ungelebter und blockierter Weiblichkeit saß. Sowohl mein eigener als auch der meiner Ahninnen und der kollektive. 

Gleichzeitig hat sich das Zulassen dieses Schmerzes und das Zulassen der Liebe, die ich durch diesen Kreis gefühlt habe, nach Heilung angefühlt. Es ist etwas geheilt. Und das Heilen war so leicht.

Jetzt im Nachhinein ist mir bewusstgeworden, dass mir das Teilnehmen an diesem Schwesternkreis auch gezeigt hat, wie viel ich bei mir selbst schon geheilt hatte. Denn ich war die ganze Zeit sehr entspannt. Ich hatte immer das Gefühl, einfach sein zu dürfen.

Nie hatte ich den Impuls, mich kontrollieren zu müssen. Nie hatte ich Angst, etwas falsch zu machen. Und ich konnte empfangen. Ich konnte mich hingeben, fallen lassen und empfangen. Und das Empfangene annehmen. Und alles hat sich für mich absolut selbstverständlich und natürlich angefühlt. 

Obwohl ich diese Form des Zusammenseins in dieser Intensität noch nicht erlebt hatte. Das zeigt mir, wie weit ich schon in meinem Prozess gekommen bin.

Jetzt weiß ich und jetzt fühle ich, was gelebte Weiblichkeit ist. Dafür braucht es auch den bewussten Kontakt mit anderen Frauen. Und das führt mich zum letzten Punkt meiner Reflexion:

Bewusste Frauengemeinschaft heilt blockierte Weiblichkeit

Ohne euch, die ihr diesen Kreis mitgetragen habt, wäre die Erfahrung nicht so lebendig gewesen. Ihr alle habt dazu beigetragen – jede auf ihre Weise. Ich habe in jeder von euch einen Teil von mir erkennen können:

  • in der kindlich verspielten Albernheit,
  • im Widerstand, der Wut und der Präsenz mit beidem,
  • in den zarten, feinen und leisen Seiten, die sich gleichzeitig nach Schutz sehnen,
  • in der Verbindung zur eigenen inneren Göttin,
  • in der Suche nach Klarheit für den nächsten Schritt
  • in dem Wunsch, Grenzen zu erweitern und mehr von sich selbst leben zu wollen
  • in der in sich ruhenden Gelassenheit
  • im Weinen wegen des Schmerzes
  • im Weinen wegen der Liebe
  • im Lachen
  • Im Berührtsein
  • im sich Zeigen
  • im Für-sich-sein

Ich danke euch von ganzem Herzen für euer Einlassen, eure Präsenz, eure Achtsamkeit, euren Respekt, eure Anteilnahme und eure Liebe. Ihr habt mein Leben um so vieles reicher gemacht.

Und euch habe ich es im Kreis schon gesagt. Nun möchte ich es wiederholen für all die anderen Frauen, die diesen Artikel lesen könnten:

Es ist so leicht, das alles zu erfahren im Miteinander unter Frauen. Es braucht einfach unsere Absicht, andere Frauen als Schwestern im Herzen zu sehen, anstatt als Konkurrentinnen. Und es ist so heilsam.

Ich spüre, dass ich durch diese Erfahrung mit den anderen Frauen emotional noch unabhängiger bin. Noch mehr in meiner Kraft und inneren Sicherheit bin. Dass die Liebe noch mehr fließt. Ich fühle die Verbindung zu meinem Frau-Sein und dadurch bin ich vollständiger.

Und damit möchte ich all den Frauen Mut machen, die das Thema mit dem Klein-fühlen, der Verlustangst und der Abhängigkeit noch nicht (ganz) überwunden haben. Ich möchte dich ermutigen, den Kontakt mit deiner Weiblichkeit zu suchen und das Miteinander mit anderen Frauen ganz bewusst zu gestalten. Denn du bist Schöpferin. Du hast die Kraft und die Liebe in dir.

Namasté, Schwester

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Imke Köhler

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