Emotionale Abhängigkeit lösen ohne Trennung: In 7 Schritten lernen, wie du dich selbst in die Heilung bringst und dabei eure Beziehung immer besser wird

28. September 2022
Imke Köhler
Emotionale Abhängigkeit lösen ohne Trennung

Update vom 06.11.2022:
Nachträglich möchte ich diesen Beitrag einer eben entdeckten Blogparade von der Psychologin Petra Ahrweiler widmen. Sie hat Ihre Parade genau auf mein Thema ausgerichtet: Emotionale Abhängigkeit lösen

Du steckst gerade mittendrin? Stellst in deiner Beziehung fest, dass du dich auf deinen Partner fixierst, dich klein, ängstlich oder eben abhängig fühlst. Und du möchtest diese Beziehung unbedingt weiterführen, weil du das Gefühl hast, dass er endlich der Richtige ist. Und du fragst dich: Wie schaffe ich es, die emotionale Abhängigkeit aufzulösen ohne Trennung von meinen Partner?

Wenn es dich interessiert, was die Gründe für emotionale Abhängigkeit sind, dann schau dir diesen Beitrag an: Emotionale Abhängigkeit und die Sucht nach Bestätigung: Die Ursachen liegen in der Kindheit

Überblick Inhalte

Emotionale Abhängigkeit überwinden ohne Trennung vom Partner: Es ist möglich!

Emotionales Abhängigsein heilen ohne Trennung vom Partner ist möglich. Dazu braucht es bestimmte Voraussetzungen und Schritte. Ich zeige dir, mit welchen 7 Schritten du emotionale Abhängigkeit überwinden kannst.

Es gibt schon einige Artikel zu diesem Thema. In den meisten werden Tipps gegeben wie: Lerne dich selbst zu lieben, oder triff dich mit deinen Freunden. Als ehemalige Betroffene weiß ich allerdings, dass diese Art von Tipps keine echte Hilfe darstellen. Denn ich habe ja so reagiert, weil ich mich selbst nicht lieben konnte. Und die Fixierung auf den Partner lief trotz Kontakt zu Freunden weiter.

Die 7 Schritte, welche ich dir in diesem Zweiteiler aufzeige, beruhen auf meinen persönlichen Erfahrungen in meiner Beziehung. Es ist also keine angelesene Theorie, sondern ein Weg, der wirklich funktioniert. Bei mir hat er funktioniert. Und ich bin zu 100% überzeugt und weiß aus meiner Coachingpraxis, dass er auch bei dir funktioniert.

Lösen von Beziehungsabhängigkeit ohne Trennung - Wie geht das?

Dir ist gerade klargeworden, dass du dich in deiner Beziehung emotional abhängig fühlst oder zumindest Tendenzen dazu hast. Und du fragst dich: „Wie heile ich mich meine emotionale Abhängigkeit ohne mich von meinem Partner trennen zu müssen?“

Denn du merkst, dass die Symptome und Verhaltensmuster ziemlich viel Stress verursachen. Sowohl bei dir selbst als auch bei deinem Partner. Dir ist klar, dass dadurch eure Beziehung sehr belastet und ungesund beeinflusst wird und du hast wahrscheinlich Angst, dass sie daran zerbrechen könnte. Und ja, ich würde lügen, wenn ich sage, dass diese Angst völlig unbegründet sei.

Eine Beziehung kann daran zerbrechen. Und es ist eine sehr große Herausforderung für euch beide, mit dem Thema emotionale Abhängigkeit konstruktiv umzugehen. Aber es gibt einen Weg der funktioniert, wenn er konsequent gegangen wird.

Schritt 1 – Du machst es dir bewusst

Die Heilung deiner emotionale Abhängigkeit ohne Trennung ist nur möglich durch diesen ersten Schritt. Wenn du diesen Beitrag liest, dann hast du diesen ersten Schritt schon vollzogen bzw. bist gerade dabei. Du gestehst dir ein, dass du emotional abhängig von deinem Partner bist. Möglicherweise haben sich die ganzen Symptome und Anzeichen schon eine Weile lang gezeigt. Du hast dich gestresst gefühlt, hast evtl. auch ängstlich, eifersüchtig oder gekränkt reagiert.

Und hast vielleicht gedacht, dass sich das schon wieder legen wird. Hat es aber nicht. Es ist vielleicht sogar stärker geworden mit diesen emotionalen Reaktionen, die beispielsweise aus Verlustangst resultieren. Und dann setzte die Selbstverurteilung und die Scham ein. Denn dein reflektierter Verstand weiß, dass deine Reaktionen Überreaktionen sind und dass da was aus dem Ruder läuft.

Also beginnst du, dich intensiver damit auseinanderzusetzen, gehst in dich und beginnst zu recherchieren, um deine Abhängigkeit zu lösen. Eventuell kommen dir deine Verhaltensweisen auch bekannt vor und du kennst sie aus früheren Beziehungen oder auch aus deiner Kindheit. Und irgendwann machst du dir bewusst, dass es emotionale Abhängigkeit ist, die dich da aktuell beherrscht.

Diese Erkenntnis kann sehr schmerzhaft sein und große Schamgefühle auslösen. Denn wer will sich schon abhängig fühlen von einer anderen Person. Aber gleichzeitig ist das der wichtigste und entscheidendste Schritt auf diesem Weg. Denn sobald du dir eingestehst, emotional abhängig zu sein, übernimmst du auch die volle Verantwortung dafür.

Das heimliche Abwehren hört damit auf. (Das würde auch nur dazu führen, dass das Ganze schlimmer wird.) Du suchst keine Ausreden mehr. Bitte wertschätze dich für deinen Mut, den Tatsachen ins Auge zu blicken. Jetzt bist du bereit für die Veränderung!

Schritt 2 – Selbstvergebung

Im nächsten Schritt versuchst du dir zu vergeben, um deine innere Selbstverurteilung zu beenden. Wir alle wollen eigentlich selbstsicher, stark und frei sein. Anstatt uns klein, minderwertig, klammernd, ängstlich und abhängig zu fühlen. Deswegen setzt in der Regel schnell eine negative Selbstbewertung oder sogar –verurteilung ein, wenn wir bewusst merken, was da bei uns abgeht.

Mach dir klar: Es ist nicht deine Schuld, dass du in deiner Beziehung so reagierst. Du machst das ja nicht, um deinen Partner oder dich selbst bewusst zu quälen. Es passiert. Es ist dein Unterbewusstsein, was in diesen Momenten die Macht übernimmt und aus deinen alten Verletzungen heraus agiert.

Du hast als Kind – und vielleicht auch noch später – ein schmerzhaftes Bild von Beziehung und Liebe gelernt. Die Bezugspersonen deiner Kindheit haben dich so behandelt, dass du statt bedingungsloser Liebe ein abhängiges, bedürftiges Bild von Liebe verinnerlicht hast.

Außerdem hast du durch Beobachtung gelernt, was deine Eltern dir in ihrer eigenen Beziehung vorgelebt haben. Wie sind deine Eltern miteinander umgegangen? All das hat dein Unterbewusstsein gespeichert unter dem Motto: „Aha, so lebt man also Beziehung. Aha, das bedeutet also Liebe. Alles klar. Wird beim nächsten Mal bedient.“

Du hattest nicht die Voraussetzungen, ausreichend Selbstliebe für dich zu entwickeln. (In diesem Artikel schreibe ich darüber, wie wichtig die Selbstliebe für eine erfüllende Beziehung ist.) Und das zeigt sich jetzt als Muster in deiner aktuellen Beziehung. Du hättest es nicht verhindern können. Es wird einen Moment geben, wo du genau diesen Umstand als großes Geschenk empfinden kannst. Denn nur dadurch, dass es sich mit diesen emotionalen Schmerzen zeigt, hast du die Möglichkeit, dauerhaft zu heilen.

Deswegen ist es wichtig, Mitgefühl, Geduld und Nachsicht für dich selbst zu empfinden. Und dir selbst dafür zu vergeben, dass du so reagierst, wie du es noch tust.

Mit diesem Erste-Hilfe-Set kannst du schon sehr viel tun, um dir selbst Entlastung und liebevolle Zuwendung zu schenken.

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Schritt 3 – Du beziehst deinen Partner mit ein

Dieser Schritt ist ein zentraler Punkt in deinem bzw. eurem Prozess. Denn hier zeigt sich, ob eure Beziehung das Potenzial hat, diese Herausforderung zu bewältigen. Und dabei gehe ich von der Situation aus, dass du dir sicher bist, dass dein Partner ein guter Partner ist. D.h., dass du ihm grundsätzlich vertraust, dich auf ihn verlassen kannst und die Basis mit ihm stimmt.

Es gibt natürlich im Kontext mit emotionaler Abhängigkeit auch die Situation, dass man sich unbewusst absichtlich immer die falschen Partner sucht und eine langfristige Perspektive eher unrealistisch ist. Das würde allerdings andere Schritte für deinen Weg bedeuten.

Mit Sicherheit hat dein Partner schon gemerkt, dass du emotionalen Stress erlebst. Vielleicht gab es auch schon die ein oder andere Diskussion, in der du von ihm Bestätigung haben wolltest oder ihn hinterfragt hast. Vielleicht ist es auch schon eskaliert. Oder du hast bisher eher versucht, deine Emotionen zu unterdrücken, dir nichts anmerken zu lassen und bist ihm gegenüber dann plötzlich verschlossen, dicht oder sogar abweisend gewesen.

Bestimmt hat jedoch dein Partner schon realisiert, dass da was nicht stimmt. Und wenn du dir sicher bist, dass du die Beziehung mit ihm halten willst, dann ist es wichtig, nun offen zu sein. Du beziehst deinen Partner mit ein, indem du in einem ruhigen Moment das Gespräch mit ihm suchst. Hierbei ist es wirklich sehr wichtig, dass du nicht angetriggert bist, sondern dich einigermaßen entspannt und sicher mit dir und mit ihm fühlst.

Erzähl ihm ganz in Ruhe, wie du dich manchmal fühlst, welche Ängste du hast, was dich bedrückt und was in dir vorgeht, wenn du in die typischen Stresssituationen kommst. Versuch dabei, vollkommen bei dir zu bleiben, also wirklich nur von dir zu sprechen. Vermeide es, Forderungen an ihn zu stellen oder ihm Vorwürfe zu machen.

Benenne ganz offen, dass du aufgrund deiner frühen Beziehungserfahrungen (die zum Teil auch durch narzisstische Personen geprägt wurden) Glaubensmuster abgespeichert hast, die sich nun destruktiv auf dein Verhalten auswirken. Und du in manchen Momenten die Kontrolle über deine Gefühle verlierst, weil sie einfach zu mächtig sind. Vielleicht magst du ihm auch schildern, wie es früher mit deinen Eltern war.

Bekenne dich ihm gegenüber zu deiner emotionalen Abhängigkeit und mach ihm deutlich, dass du alles tun willst, um das zu heilen. Und frag ihn, wie er bisher diese Stresssituationen zwischen euch erlebt hat. Was es in ihm ausgelöst hat und was er darüber denkt. Frag ihn, was er braucht und sich wünscht. An der Art und Weise, wie dein Partner reagiert, wirst du merken, ob ihr zusammen die Kraft und das Potenzial habt, gemeinsam zu wachsen.

Wenn dein Partner Verständnis und Mitgefühl zeigt, und auch bereit ist, offen über seine Gefühle zu sprechen, dann stehen die Zeichen sehr gut für eine gesunde Beziehung. Diese Art von Kommunikation – in den ruhigen Momenten – wird für die Zukunft sehr wichtig sein, um eine toxische Beziehung zu vermeiden. Es ist wichtig, über eure Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen, euch mitzuteilen, ohne etwas von euch zu fordern.

Denn je nachdem, wie stark deine emotionale Abhängigkeit ausgeprägt ist und wie heftig sie sich äußert, wird auch dein Partner damit stark belastet sein. Auch er braucht dann von dir Momente, in denen er sich gehört und gesehen fühlt. Emotionale Abhängigkeit lösen ohne Trennung ist mit dieser Art von Kommunikation wirklich realistisch.

 

Schritt 4 – Du ziehst dich zurück

Vereinbare mit dir, dass du dich mit dir auseinandersetzt, sobald sich unangenehme Emotionen zeigen, du angetriggert bist oder dein Gedankenkarussell nicht stoppt. Du ziehst dich zurück – konsequent, wenn das Angetriggertsein im persönlichen oder telefonischen Kontakt mit deinem Partner passiert. Kündige ihm gegenüber an, dass du zukünftig aus dem Kontakt gehst, sobald du merkst, dass du angetriggert bist und daher ihm gegenüber vielleicht unfair reagieren würdest.

In der konkreten Situation kannst du dann einfach sagen: „Ich merke, dass da ein Schmerz hochkommt. Ich möchte mich jetzt erst darum kümmern. Ich komme wieder auf dich zu (oder melde mich), wenn es ok. ist.“ Und dann beendest du euer Gespräch. Das soll euch beide davor schützen, euch in Diskussionen oder sogar Streitereien zu verstricken.

Außerdem kannst du ihn bitten, selbst den Kontakt in dem Moment zu beenden, falls du es nicht früh genug tust. Ihr solltet euch darüber verständigen, dass diese Maßnahme eurem gegenseitigen Schutz und dem Schutz eurer Beziehung dient. Dieses Zurückziehen darf nicht unterschätzt werden. In den Situationen, wo du in deinem Schmerz gefangen bist, neigst du vielleicht dazu, von deinem Partner zu fordern, dass er sich auf eine bestimmte Weise verhält oder äußert. Das wiederum löst in der Regel Widerstand beim Partner aus, was schnell in Kampf, Dichtmachen und Eskalation enden kann.

Gleichzeitig ist es wichtig zu wissen, dass der eigentliche Schmerz ein sehr alter Schmerz ist, der gar nichts mit deinem Partner zu tun hat. Dein Partner war einfach nur der Auslöser. Der Schmerz wird nie enden, wenn du im hier und jetzt mit deinem Partner diskutierst.  Er kann erst gehen, wenn du an den Ursprung des Schmerzes zurückgehst. Es ist dein Schmerz, es ist deine Schmerzgeschichte und es ist deine Verantwortung, diesen in die Heilung zu bringen.  Idealerweise so, dass dein Partner möglichst wenig belastet wird. Die Heilung deines Themas ist kaum möglich, wenn du mit deinem Partner diskutieren willst. Beide Partner müssen die Verantwortung des anderen anerkennen.

 

Schritt 5 – Du beginnst, dich nach innen zu wenden

Du beginnst, dich nach innen zu wenden, statt zu deinem Partner. Das bedeutet konkret, dass du deinem aktuellen Schmerz innerlich Aufmerksamkeit und Zuwendung schenkst. Anstatt ihn im Außen auszuagieren in Form vom Forderungen an deinen Partner, Diskussionen, vielleicht auch durch Kontrollfragen o. ä.. Wenn du das tust, in dem Bewusstsein, dass es sich um alten Schmerz handelt, der meist ursprünglich aus deiner Kindheit kommt, wirst du dich sofort weniger ohnmächtig fühlen.

Solange wir mit dem Schmerz identifiziert sind, glauben wir, dass wir uns nur besser fühlen, wenn sich unsere Partner entsprechend verhält. Dadurch erleben wir allerdings gleichzeitig ein Gefühl von Ohnmacht und Ausgeliefertsein, denn nie werden wir die totale Kontrolle über unseren Partner oder unsere Partnerin haben.

In dem Moment, wo du dich nach innen wendest, um deinen ursprünglichen Schmerz Aufmerksamkeit und sogar Heilung zu schenken, hört das Gefühl von Ohnmacht auf. Du hast dich entschieden, Verantwortung zu übernehmen für die Ursachen deiner emotionalen Abhängigkeit. Dadurch wirst du dich sofort handlungsfähig und selbstermächtigt fühlen. Aber was heißt das jetzt genau? Was machst du konkret, wenn du dich nach innen wendest?

Schritt 6 – Du nimmst konsequent deine Widerstände und Triggerpunkte an

Du nimmst konsequent deine Widerstände und Triggerpunkte, wenn du merkst, dass deine Gefühle außer Kontrolle geraten sind. Wenn du in deinem Kopfkino festhängst und eine schreckliche Fantasie nach der anderen hast. Wenn du dich wie fremdgesteuert fühlst und Dinge tun möchtest oder tust, die dich selbst erschrecken. Wenn deine Gedanken permanent um ihn, eine Situation in der Vergangenheit oder auch in der Zukunft kreisen.

In solchen Momenten baust du Widerstand gegen das auf, was ist, oder was sein könnte. Innerlich kämpfst du die ganze Zeit dagegen an. Das hat jedoch den Effekt, dass das, wogegen du ankämpfst, nur noch größer wird und stärker in deinem Leben bleibt. Also gilt es, etwas anderes zu tun. Und das andere klingt erstmal ziemlich paradox. Es geht darum, das anzunehmen, was du ablehnst.

Das bedeutet nicht, dass du es toll finden sollst. Es geht nur um die reine Akzeptanz. Ja zu sagen, dass es jetzt so ist. Ja zu sagen, dass es so sein könnte. Und das ist auch die einfache Übung, die ich dir empfehle. Mir hat sie gefühlt „mein Leben gerettet“. Denn oft war ich so sehr gefangen in meinen Fantasien und Emotionen, dass ich das Gefühl hatte, ich kämpfe um mein Leben. Durch diese Übung bin ich aber sehr schnell wieder ruhig geworden und vor allem innerlich entspannt und gelassen bezüglich der auslösenden Situation.

Am besten beginnst du mit dem, was im Außen ist. Z. B. sagst du innerlich: „Ich sage ja, dass sich mein Partner nicht gemeldet hat.“ Dann kannst du mit deinen Fantasien weitermachen. Z.B. „Ich sage ja, dass ich ihm egal bin.“ O.ä. Das machst du mit allen Fantasien, die du hast. Danach spürst du nochmals deine Emotionen zu diesem Thema. „Ich sage ja zu meiner Wut, meiner Angst, dass ich mich klein fühle, nicht gewollt fühle, …“ Auch hier solange, bis du einen inneren Frieden und eine Ruhe spürst.

In diesem Beitrag beschreibe ich noch genauer, wie du mit dem Umgang von Widerständen und Triggerpunkten auch deine emotionale Abhängigkeit loslassen kannst.

 

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Schritt 7 – Du machst dir deine Glaubensmuster bewusst

Der nächste Schritt ist die Identifikation der Ursachen: Du machst dir deine Glaubensmuster bewusst, die emotionale Abhängigkeit erkennen lassen. Das ist die Arbeit, die tiefgehende Veränderung bewirkt. Eventuell kennst du schon eine wirksame Methode, wie du deine Glaubenssätze identifizieren und lösen kannst. Dann empfehle ich dir, dabei zu bleiben.

Solltest du keine kennen, dann kann das, was ich dir hier erkläre, schon sehr viel bewirken. Das hängt davon ab, wie viel du übst und ob du das „Zauberwerkzeug“ nutzt. Auch ohne Zauberwerkzeug kannst du dir schon sehr viel Entlastung schenken. Das Zauberwerkzeug ist der Muskeltest in der Selbstanwendung. Mit diesem kannst du überprüfen, absichern und auch identifizieren, welche Glaubensmuster du hast. Hier erkläre ich ganz genau, wie hilfreich der Muskeltest sein kann.

Du kommst auf deine Glaubenssätze, wenn du dich in typische Schmerzsituationen hineinversetzt, die ähnlich sind und wiederholt vorkommen. Dann spürst du nochmals nach. Und fragst du dich, welche Schlussfolgerung du über dich ziehst, wenn du immer diesen gleichen Schmerz spürst. Also, z. B. erlebst du bei deinem Partner häufiger, dass er etwas vergisst, was du ihm erzählt hast. Und das löst in dir eine Kränkung aus.

Wenn du versuchst, die Emotionen darin zu fühlen, kommst du in der Regel recht schnell auf die Schlussfolgerung. Vielleicht: „Ich bin nicht wichtig.“ Bist du sicher, dass das dein Glaubenssatz ist, geht es an die Lösung. Falls du den Muskeltest anwendest, überprüfst du mit dem Test die Formulierung über Ausschlussfragen. Zum Lösen arbeitest du ähnlich wie vorher bei den Widerständen. Du spürst, welche Emotionen in dem Glaubenssatz stecken.

Dabei ist es gar nicht notwendig, die einzelnen Gefühle noch einmal zu durchleben bzw. wirklich zu fühlen. Es reicht vollkommen aus, den einzelnen Emotionen kurz gedanklich Aufmerksamkeit und Anerkennung zu schenken. D.h. du benennst gedanklich jede Emotion einmal, die in dem Glaubenssatz enthalten ist. Das sind eher viele als nur 2-3. Auch hier bietet der Muskeltest eine perfekte Unterstützung für dich. Denn mit ihm kannst du überprüfen, ob und welche Emotionen noch nicht gelöst sind.

Solltest du dir nicht sicher sein, ob du alles richtig identifiziert und gelöst hast, dann lass uns in einem kostenlosen Tiefengespräch einen Blick in dein Unterbewusstsein werfen. Ich unterstütze dich gerne!

Der Unterschied zwischen Liebe und emotionaler Abhängigkeit

Durch meinen eigenen Heilungsprozess, der – nicht von heute auf morgen passierte – im Rückblick nachhaltig und tiefgreifende Veränderungen bewirkte, habe ich etwas ganz essenzielles erkennen dürfen.

Nämlich den Unterschied zwischen echter Liebe und Bedürftigkeit. Mein damliges Bild von einer romantischen Beziehung war eigentlich ziemlich ungesund.

Denn ich ging davon aus, dass es in der „Liebe“ normal sei, die eigenen Bedürfnisse füreinander zurückzustellen, den anderen Menschen zu brauchen, Erwartungen zu haben und zu erfüllen. Fühlt sich jetzt sehr erdrückend, eng und unfrei an.

Und hat mit echter Liebe gar nichts zu tun. Sondern bei dieser Variante ging es ausschließlich darum, das eigene geringe Selbstwertgefühl mit der Bestätigung des Partners aufzufüllen.
Inzwischen weiß ich, wie frei und loslassend sich Liebe anfühlt. Wenn ich Liebe bewusst fühle, dann willich nichts mehr haben.

Meine Liebe fließt einfach und will sich ausdrücken. Punkt. Das war´s. Und wenn mein Partner etwas anderes will, dann fließt meine Liebe trotzdem weiter. Und ich bin nicht  – wie früher – gekränkt. Dann kann ich einfach annehmen was ist oder eben nicht ist. Und das ist wundervoll erfüllend und nährend.

Emotionale Abhängigkeit muss nicht das Ende sein und kann gelöst werden

Emotionale Abhängigkeit muss nicht das Ende sein und kann gelöst werden. Meine eigene Geschichte ist der Beweis dafür. Mit diesen 7 Schritten habe ich mich aus meiner emotionalen Abhängigkeit von meinem Partner gelöst – ohne, dass wir uns trennen mussten, was mein Selbstwertgefühl immens stärkte.

Unsere Beziehung hat durch diesen Prozess eine ganz neue Qualität und neue Ebene der Zuneigung gewonnen. Wir beide sind daran sehr gewachsen. Besonders auffällig finde ich die Art und Weise, wie wir mit Konflikten umgehen.

Für uns beide ist es inzwischen selbstverständlich, dass jeder erstmal für sich seinen eigenen Schmerz klärt und bearbeitet. Jeder auf die eigene Art. Und wenn wir dann wieder zusammenkommen, ist das Thema ganz oft aufgelöst und es gibt einfach keinen Konflikt mehr, was für unsere Partnerschaft sehr befreiend ist. Denn es sind immer die alten Programme, die schmerzhaft sind und nur durch das Jetzt ausgelöst werden.

Wenn du dich also alleine auf den Weg machst, deine emotionale Abhängigkeit zu überwinden, dann rechne damit, dass du die einzelnen Schritte mehrfach wiederholen wirst. Es ist kein Thema, was sich an einem Tag auflöst. Es ist ein Lebensthema der Selbstaufgabe zum Bereich Beziehung und Liebe.

Und frühe, tiefe Prägungen sind verantwortlich für deinen Schmerz. Wenn du besonders die Schritte 4, 5 und 6 konsequent wiederholst, kann ich dir garantieren, dass allein dadurch dein Leben um vieles leichter und freier wird. Das Zusammenbleiben mit deinem Partner ohne von ihm abhängig zu sein ist dann auch für dich möglich!

Und solltest du doch Unterstützung in dem Prozess haben und von meinen Abkürzungen profitieren wollen, dann melde dich gerne für das unverbindliche Tiefengespräch.

Alles Liebe!

6 Responses

  1. Liebe Imke, ich las den Artikel mit großer Aufmerksamkeit, so ein toller Artikel. Es ist nicht nur Bla Bla sondern der Artikel lebt. Ich spüre das jeder einzelner Schritt von Dir gelebt wird und das gibt mir Mut diese Schritte selbst zu gehen um sich von der Emotionalen Abhängigkeit zu lösen. DANKESCHÖN von Herzen für diesen wundervollen Artikel.

  2. Liebe Imke,
    Ich danke dir für diesen informativen und wertvollen Blogbeitrag, über dieses sensible Thema.
    Die ersten 3 Schritte sind schon so nützlich, ich freue mich schon auf das Lesen der weiteren 4 Schritte.
    Ich werde dich gern an betreffende Mamas weiterempfehlen.
    Alles Liebe
    Katja

  3. Liebe Imke,
    wie schön, dass du meine Blogparade gerade noch rechtzeitig entdeckt hast. Das war ja richtig stressfrei für dich, als du am letzten Tag der Blogparade festgestellt hast, dass dein aktueller Blogartikel sogar zur Blogparade passt! Herzlichen Dank, dass du spontan mitgemacht hast. Du hast die Ideen und Inspirationen der anderen Bloggerinnen zum Thema der emotionalen Abhängigkeit wertvoll ergänzt.
    Du schilderst gut, wann und wie das Lösen aus emotionaler Abhängigkeit auch ohne Trennung möglich ist. Ich denke, dein Erfahrungsbericht zeigt den Leser/innen sehr hilfreiche Schritte, aus belastenden Gefühlen auszusteigen und ein hilfreiches Beziehungsgespräch zu ermöglichen.
    Viele Grüße
    Petra

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