Selbstliebe in Beziehungen Teil 2
Warum Selbstliebe eine wichtige Voraussetzung für eine erfüllte Liebesbeziehung ist
Du erinnerst dich an den ersten Teil? Mir war klargeworden, dass ich keine Liebe für mich selbst empfinden konnte und somit auch keine Liebe von anderen empfangen konnte. Mein Entschluss nach diesen Erkenntnissen stand fest: ich wollte unbedingt lernen, mich selbst zu lieben.
Selbstliebe lernen
Zu Beginn, aber auch während meines Prozesses, hatte ich oft das Gefühl, dass ich selbst überhaupt nicht fähig bin, mich selbst zu lieben und das sich dieses Gefühl nie einstellen würde. Inzwischen sehe ich das anders. Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder Mensch im innersten Kern sich wertvoll fühlt und sich selbst liebt. Dass jeder Mensch diese Fähigkeit als Istzustand immer in sich trägt. Dass dieser Kern jedoch bei den allermeisten Menschen vollkommen verdeckt ist mit lauter Schichten aus negativen Glaubenssätzen, alten Verletzungen, schmerzhaften Prägungen und sonstigen Blockaden.
Denn ich habe in meiner eigenen Entwicklung festgestellt, dass sich durch das Lösen dieser Schichten automatisch und ganz natürlich die Liebe, die Selbstliebe und das Selbstwertgefühl zeigen. Diese Gefühle stellten sich von alleine ein. Diese Gefühle musste ich nicht erlernen oder trainieren oder üben. Ich konnte sie einfach fühlen. Anfangs für kurze Momente, dann für einige Stunden, einen Tag. Die Phasen von Selbstliebe und Selbstwertgefühl sind immer länger geworden.
Wodurch entsteht Selbstliebe?
Was hat das jetzt alles mit Selbstliebe in Beziehungen zu tun? Auch hier möchte ich noch weiter von meinen eigenen Erfahrungen berichten. Denn indem ich dir schildere, was ich in bestimmten Situationen fühle, kann ich dir möglicherweise Mut machen, dich auf einen ähnlichen Weg zu begeben.
Ich habe mich also mit meinen Coachingmethoden (siehe Beitrag „Emotionscode“ oder Beitrag „Muskeltest“) selbst gecoacht und mich Schicht für Schicht von eingelagerten Emotionen, Glaubenssätzen und Widerständen befreit.
Das hatte zur Folge, dass ich mich dadurch intensiv mit meinen Schattenseiten konfrontiert habe, mit allem „Unschönen“, was man normalerweise nicht so zeigen möchte. Aber mit dieser Konfrontation habe ich auch immer gefühlt, dass das „Unschöne“ aus einer sehr schmerzhaften Erfahrung entstanden ist – nie aus böser Absicht. Alleine das hat in mir Mitgefühl für mich selbst geweckt – ein wichtiger Ausdruck von Selbstliebe.
Ich glaube, dass es auch etwas ausgemacht hat, dass ich mich so ernsthaft mir selbst zugewandt habe. So habe ich meinem Unterbewusstsein signalisiert: „Ich bin wichtig. Ich bin es wert, mich um mich zu kümmern, auch, wenn es ganz unschöne Seiten von mir sind, die ich da entdecke. Ich bin so wichtig, dass ich dableibe und mich nicht verlasse, obwohl sich so unschöne Seiten zeigen.“ Dadurch habe ich schon begonnen, mir das zu geben, was ich vorher von meinem Partner haben wollte.
Im Laufe der Zeit habe ich wahrgenommen, wie nährend sich diese Zuwendung mir selbst gegenüber angefühlt hat. Es hat mich emotional satt gemacht. Ein totaler Gegensatz zu meiner bisherigen „Strategie“, von meinem Partner zu erwarten, er solle mir dieses Gefühl vermitteln. Früher wollte ich in einem Zustand emotionalen Hungers und Bedürftigkeit von meinem Partner Bestätigungen haben.
Wobei ich mich – wenn diese dann kamen, in keiner Weise gesättigt fühlte, sondern eher den Eindruck hatte, dass sie mich abhängig machen.
Jetzt habe ich den großen Kontrast dazu gefühlt. Immer öfter und häufiger habe ich mich mit mir selbst beschäftigt, wenn ich diese Bedürftigkeit gefühlt habe. Oder wenn ich durch das Verhalten meines Partners angetriggert von altem Schmerz überrollt wurde. Ich habe mich dann konsequent zurückgezogen und mich mir selbst zugewendet.
Auf diese Weise habe ich meine Selbstliebe und vor allem auch die echte Liebe entdeckt. Und irgendwie ist beides ganz eng miteinander verknüpft. Und alles beginnt bei der Selbstliebe. Nur, wenn ich die Liebe zu mir selbst wirklich fühlen kann, kann ich auch die echte Liebe für meinen Partner spüren. Umgekehrt kann ich keine Liebe fühlen, wenn es an der Selbstliebe fehlt. Und durch diese Erfahrung ist auch klar, dass das, was ich am Anfang meiner Beziehung für Liebe gehalten habe, keine echte Liebe war. Das war einfach mein emotionaler Hunger nach Bestätigung.
Wie fühlt sich Selbstliebe an und was bewirkt sie?
Wenn ich Selbstliebe fühle, fühle ich eine tief verwurzelte innere Gewissheit, dass ich wertvoll bin. Dass ich genauso wie ich bin richtig bin. Dass auch meine Schwächen und Schattenseiten meine Vollkommenheit ausmachen. Es fühlt sich an, als wäre ich permanent eigehüllt in ein energetisches unsichtbares Gewand bedingungsloser Liebe, Annahme und Weichheit. Ich fühle dann Freude und Dankbarkeit über mich selbst, dass ich so bin, wie ich bin. Es ist ein wundervoller Zustand.
Diese Liebe für mich selbst geht automatisch in die Liebe für alles was ist über. Automatisch fühle ich diese Liebe für meinen Partner aber auch für das Leben allgemein. Es ist, als wäre meine Liebe viel größer als die Grenzen meines Körpers und als wollte sie sich einfach nur ungehindert ausdehnen und ausdrücken. Und diese Liebe will nichts haben. Sie hat keine Erwartungen.
Das bedeutet für meine Beziehung, dass ich auch von meinem Partner nichts mehr haben will. Wenn es mir mal nicht gut geht, weiß ich, dass nur meine liebevolle Selbstzuwendung mir hilft und mich sättigt. Dadurch bin ich emotional sehr frei und unabhängig von meinem Partner. Das schenkt aber auch meinem Partner Freiheit und Entlastung. Und nur, wenn da diese echte Liebe ist, kann das Miteinander auch wirklich erfüllend sein.
Selbstliebe und Beziehungen
Hält dieser Zustand permanent an? Bei mir (noch) nicht. Dazu ist das Leben mit seinen Herausforderungen zu wechselhaft. Und auch ich habe noch einige blinde Flecken, die – je nach Themenbereich – in Form von Blockaden auf sich aufmerksam machen. Gleichzeitig hat sich mein Grundgefühl innerhalb der Beziehung komplett gewandelt. Von Unsicherheit, Ängstlichkeit, Wertlosigkeit und emotionaler Abhängigkeit zu innerer Sicherheit, Selbstvertrauen, emotionaler Freiheit und dem Gefühl, wertvoll zu sein – so wie ich bin. Und nur durch dieses Genährt Sein aus mir selbst heraus gibt es in der Beziehung die Möglichkeit zu wahrer Erfüllung!
Ich habe gelernt und erfahren:
- Der Wunsch nach Bestätigung von anderen ist ein Hinweis darauf, dass man nicht mit sich und der eigenen Liebe zu sich verbunden ist.
- Bestätigung und Anerkennung von anderen Menschen macht nicht wirklich satt, sondern eher süchtig nach mehr und emotional abhängig.
- Meine eigene Erfahrung hat mir gezeigt, dass sich Selbstwert und Selbstliebe von alleine einstellen und fühlbar werden, je mehr von den darüber gelagerten Schichten von hinderlichen Prägungen gelöst wird.
- Nur wenn ich mich selbst wirklich liebe, kann ich wirkliche Liebe auch für andere fühlen.
Wenn du vielleicht an einer ähnlichen Stelle stehst und Unterstützung beim Lösen der hinderlichen Schichten über deinem Selbstwert und deiner Selbstliebe benötigst, dann vereinbare hier ein kostenloses Erstgespräch mit mir.
Imke Köhler
Ich freue mich, dass du meinen Beitrag liest!
Ich bin Imke und ich möchte dich unterstützen, zu emotionaler Freiheit und mehr Selbstliebe zu finden.
Möchtest du mit mir arbeiten, dann kannst du dich hier informieren.
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