Die Last der Erwartungen und Ansprüche

7. März 2022
Imke Köhler
Die Last der Erwartungen und Ansprüche

Wie die Last der Erwartungen und Ansprüche uns unfrei und abhängig macht

Zeig uns, wer du wirklich bist und schmeiß die Erwartungen von dir und anderen über Bord

Wie sehr sind wir darauf gepolt, (vermeintliche) Erwartungen zu erfüllen, zu funktionieren, Vorstellungen zu genügen, etwas „richtig“ zu machen. Wie sehr machen wir uns selbst immer wieder abhängig davon, wie gut wir Ansprüche erfüllen – ob die von anderen oder auch unseren eigenen. Wie unfrei sind wir dadurch.

Mir fehlte die Verbindung zu meinem Herzen

Das alles ist mir heute wieder einmal bewusstgeworden, als ich mich so blockiert gefühlt habe, ein Thema für meinen nächsten Blogbeitrag zu finden. Ich hatte mir vorgenommen, heute einen neuen Beitrag zu schreiben, war mir aber über das Thema noch gar nicht klar. Aus der Vergangenheit wusste ich aber, dass es sich einfach zeigen wird. Als ich also gestern wusste, dass ich heute Morgen den Raum dafür haben werde, den neuen Text zu schreiben, habe ich erst einmal darauf vertraut, dass sich das Thema schon herauskristallisieren wird, wenn es soweit ist.

Das alles ist mir heute wieder einmal bewusstgeworden, als ich mich so blockiert gefühlt habe, ein Thema für meinen nächsten Blogbeitrag zu finden. Ich hatte mir vorgenommen, heute einen neuen Beitrag zu schreiben, war mir aber über das Thema noch gar nicht klar. Aus der Vergangenheit wusste ich aber, dass es sich einfach zeigen wird. Als ich also gestern wusste, dass ich heute Morgen den Raum dafür haben werde, den neuen Text zu schreiben, habe ich erst einmal darauf vertraut, dass sich das Thema schon herauskristallisieren wird, wenn es soweit ist.

Als ich dann heute versucht habe, das Thema zu greifen, war ich leer und ohne Idee. Ich fühlte mich blockiert. Mit meinem Muskeltest habe ich dann einiges überprüft und auch gelöst, aber wirklich verändert hatte sich an meinem Gefühl noch nichts. Zwar waren da einige Ideen in meinem Kopf, aber eben nur in meinem Kopf. Mir fehlten das Gefühl und die Verbindung zu meinem Herzen. Ich kann nur über etwas schreiben, wenn mich das Thema im Herzen berührt, wenn ich es fühlen kann.

Dann wurde mir klar, dass ich die ganze Zeit versucht habe, einen konkreten Anspruch zu erfüllen. Weil ich irgendwo etwas gelesen hatte und daraus wahrscheinlich eine Schlussfolgerung für meinen Blogbeitrag gezogen habe. Weil irgendjemand eine Meinung vermittelt hat, dass man x auf eine bestimmte Weise tun müsse, um y zu erreichen. Mein Verstand fand das scheinbar sehr einleuchtend und plausibel und hat es dann als „die Wahrheit“ bzw. den „richtigen Weg“ abgespeichert. Dabei habe ich vollkommen versäumt zu überprüfen, ob es auch wirklich „meiner eigenen Wahrheit“ entspricht. Offensichtlich nicht. Sonst hätte ich mich nicht blockiert gefühlt.

Wir versuchen Ansprüche zu erfüllen

Wir versuchen Ansprüche zu erfüllen

In dem Moment aber, in dem ich erkannte, dass ich gerade versuchte, irgendwelche Ansprüche zu erfüllen, mich in einen Rahmen zu pressen, wurde mein Herz berührt. Ich konnte fühlen, was ich da gerade mit mir machte und es hat sich schmerzvoll angefühlt. Gleichzeitig fühlte ich mich wieder verbunden mit mir und damit war das Thema des heutigen Blogbeitrags geboren.

Denn ich weiß, dass ich nicht die einzige bin, die immer wieder unbewusst versucht, etwas „richtig“ zu machen, Ansprüchen zu genügen oder Erwartungen zu erfüllen. In meiner Coachingpraxis ist dieses Thema immer wieder ein zentraler Punkt und auch in meinem sozialen Umfeld nehme ich es wahr.

Bewertungen und Beurteilungen sind Tagesordnung

Warum ist das so und woher kommt das? Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der es sehr stark darum geht, wie gut jemand funktioniert und wie gut jemand seinen Job erfüllt. Es wird hoch bewertet und anerkannt, wenn jemand sich aufopfert, besonders viel leistet, über seine Grenzen geht, Arbeit über alles andere stellt. In den letzten 20 Jahren sind diese Strukturen zwar schon aufgebrochen und sind in vielen Bereichen schon verändert worden, aber der Paradigmenwechsel ist m.E. noch nicht wirklich vollzogen.

Wir sind permanenten Bewertungen und Beurteilungen ausgesetzt, sowohl beruflich als auch privat. Wir vergleichen uns mit anderen und werden verglichen – ob bewusst oder unbewusst. Unterstützt von den Medien, die uniforme Ideal-Typen abbilden. Die in den letzten Jahren aufkommenden Strömungen zu mehr Diversität und Einzigartigkeit haben sich noch nicht durchgesetzt. Obwohl sich langsam etwas verändert, ist die Veränderung in unserem Unterbewusstsein noch nicht wirklich angekommen. In meinem Blogbeitrag „2 Ursachen für mangelnde Selbstliebe“ beleuchte ich dieses Thema noch tiefgreifender.

Bewertungen und Beurteilungen sind Tagesordnung

Tendenziell fühlen wir uns wertlos und minderwertig

Also: wir sind sowohl gesellschaftlich als auch familiär darauf programmiert, möglichst gut zu funktionieren, um möglichst konfliktfrei in unserem sozialen Umfeld existieren zu können. Wir haben gelernt zu bewerten und in gut und schlecht einzuteilen. Wir haben gelernt, unseren Wert davon abhängig zu machen, wie gut wir beurteilt werden bzw. was andere von uns denken. Wir haben gelernt, uns mehr nach dem zu richten, was andere von uns denken, anstatt zu fühlen, was für uns stimmig ist.

Das hat zur Folge, dass wir uns tendenziell wertlos und minderwertig fühlen. Denn die Auflage, möglichst alle vermeintlichen Erwartungen zu befriedigen, werden wir nie erfüllen. Gleichzeitig führt diese Abhängigkeit von „guten Bewertungen“ auch dazu, dass wir zusätzlich zu den Erwartungen von außen noch eigene Ansprüche an uns stellen. Denn dieses Muster ist so tief in uns verankert, dass wir selbst uns selbst gegenüber Vorstellungen und Ansprüche entwickeln, wie wir sein sollten und was wir erreichen sollten, damit wir uns einigermaßen wertvoll fühlen können.

Einerseits machen wir uns dadurch klein und werten uns indirekt zusätzlich noch ab, weil wir glauben, dass das, was und wie wir sind, nicht ausreicht und nicht gut genug ist. Andererseits fühlen wir uns schnell übermäßig verantwortlich, weil wir glauben, dass alles alleine davon abhängt, was wir leisten. In diesem Punkt nehmen wir uns schnell viel zu wichtig.

Tendenziell fühlen wir uns wertlos und minderwertig

Nur durch unser Sein sind wir wertvoll

Denn was haben wir nicht gelernt? Wir haben nicht gelernt, dass wir einfach nur durch unser Sein wertvoll sind. Dass wir nichts leisten müssen, um wertvoll zu sein. Dass wir nicht „besonders“ sein müssen, um wertvoll zu sein. Wir haben nicht gelernt, dass unser natürlicher Ausdruck genau das ist, was es braucht, was erwünscht und gewollt ist. Denn jeder Mensch ist vollkommen. Mit all seinen Eigenarten, Schwächen und Macken ist er genauso, wie er sein sollte. Es muss nicht besser werden. Es muss nicht anders werden.

Ich bin schon so oft in meinem Leben in Situationen gewesen, in denen ich versucht habe „besonders gut“ zu sein. Das hat sich zum einen nicht wirklich gut angefühlt. Denn ich stand unter Druck und Anspannung, war verkrampft und gehemmt. Manchmal war ich komplett blockiert und wie gelähmt, so dass ich das Gefühl hatte, eigentlich gar nicht mehr agieren zu können. Manchmal, wenn ich mich grundsätzlich sicherer fühlte, habe ich versucht, ein Bild zu erfüllen mit meinem Verhalten.

Nur durch unser Sein sind wir wertvoll

Beides hatte jedes Mal zur Folge, dass ich nicht das Ergebnis erreicht habe, was ich wollte. Denn dieses „Besonders-Sein-Wollen“ ging auf Kosten meiner Authentizität und Natürlichkeit.
Oder ich habe ungefiltert und unreflektiert etwas Fremdes übernommen, ohne zu überprüfen, ob sich das Thema, die Meinung, die Aufgabe für mich wirklich stimmig anfühlt.

Ich habe nicht überprüft, ob ich „meine Wahrheit“ darin fühlen kann. Auch hier habe ich mich nicht wohl gefühlt, weil mir die unbewusste Angst, nicht gut genug zu sein, etwas nicht richtig zu machen, ständig im Nacken saß. Dadurch war ich in meinem Ausdruck komplett eingeschränkt und unfrei.

Wenn ich loslassen kann

Ich habe allerdings auch sehr viele gegenteilige Erfahrungen machen können – und diese werden mit zunehmender Bewusstheit immer mehr. Wenn ich es nämlich loslassen kann, irgendwelche Erwartungen zu erfüllen. Wenn ich mich von der Angst befreien kann, dass jemand nicht zufrieden sein könnte. Wenn ich mich also ganz mit dem verbinde, um was es gerade geht.

Also den Inhalt mit meinem Herzen wahrnehme und fühle, was ich dazu ausdrücken möchte (ob nun einen Blogbeitrag schreiben oder ein Bild malen oder anderes). Und gleichzeitig loslassen kann, welches Ergebnis dabei herauskommt (kommen muss). Wenn es mir also nur um diesen ureigenen individuellen Ausdruck geht, dann wird das Ergebnis mit Leichtigkeit ganz wunderbar.

Wenn ich loslassen kann

Und dazu möchte ich auch dich ermutigen:

  • Ich möchte dich ermutigen, deine Ansprüche und die der anderen loszulassen.

  • Denn es braucht nur dein einfaches Sein und deinen ureigenen Ausdruck, um Wunderbares zu schaffen.

  • Je mehr du einfach versuchst zu fühlen, was deine Art der Aufgabenerfüllung ist, umso leichter fällt dir die Umsetzung.

  • Je mehr du den Ausdruck deiner Wahrheit zu dieser Aufgabe findest, umso überzeugender wirst du sein.

  • Je mehr du loslassen kannst, was andere über dich denken werden, und stattdessen mit der Aufgabe verbunden bist, umso freier und überzeugender wirst du dich ausdrücken.

  • Denn du bist einzigartig und vollkommen.

  • Und es geht nicht darum, dass du besser wirst, dich mehr anstrengst, mehr leistest oder sogar anders wirst. Nein.

  • Es geht darum, dass du genauso so bist, wie du bist.

  • Indem du den Mut hast, immer mehr zu sein, was dir entspricht, umso leichter und erfolgreicher wird dein Leben sein. Denn genau dazu bist du hier auf dieser Erde.

Zeig uns, wer du wirklich bist.

Wenn auch du dich befreien möchtest von Erwartungsdruck, und dabei auch die tieferen Schichten deines Unterbewusstseins einbeziehen möchtest, dann vereinbare jetzt gerne ein kostenloses Erstgespräch. In diesem können wir sehen, in welcher Form ich dich unterstützen kann.

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