Jahresrückblick 2022: Von Perlentauchen im Schattenreich

20. Dezember 2022
Imke Köhler
Jahresrückblick 2022: Von Perlentauchen im Schattenreich

Noch bis vor Kurzem hätte ich nicht geglaubt, dass ich einen Jahresrückblick 2022 schreibe. Was gibt es dazu schon zu schreiben? Dachte ich. Aber je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, umso mehr konnte ich sehen, wie viel es letztlich doch zu schreiben gibt.

In Form von Würdigung meiner eigenen erlebten Prozesse. Denn eigene Prozesse gab es, nicht zu knapp. Innere Prozesse. Prozesse, die mich in mein Schattenreich führten. Die bewirkten, dass es oberflächlich betrachtet so aussah, als würde nichts mehr passieren.

Aber genau diese inneren Prozesse in meinem eigenen Schattenreich sind es schließlich, die mich Perlen finden ließen. Hätte ich 2022 unter ein Motto gestellt, wäre es rückblickend dieses: Von Innen nach Außen oder: Wer bin ich wirklich?

Als das Jahr 2022 begann, bin ich davon ausgegangen, ganz viel im Außen umzusetzen, zu erreichen, zu machen. Irgendwie habe ich auch einiges erreicht und umgesetzt. Aber es gab auch sehr viel scheinbare Stagnation im Außen. Und mit ihr kamen Krise, Rückzug und Innenarbeit.

Das Leben hat mir quasi gezeigt, wie es wirklich funktioniert. Nämlich nur, indem ich erst im Innen etwas heile und entwickle. Ich kann im Außen erst etwas sein, wenn ich es innerlich schon bin. Und um das wirklich zu lernen, musste ich wohl in diesem Jahr nochmal tief in mein Schattenreich abtauchen, um meine Perlen zu finden.

Überblick Inhalte

Jahresrückblick 2022: Welche Ziele hatte ich mir gesetzt?

Wenn es um Jahresrückblick geht, dann ist das Thema Ziele meist ein zentrales. Und auch ich komme in meiner Reflexion nicht darum herum, mich mit Zielen auseinanderzusetzen. 

Welche Ziele hatte ich? Hatte ich überhaupt irgendwelche Ziele? Denn gefühlt kommt es mir so vor, als wären da gar keine gewesen. Zumindest nicht im klassischen Sinn. Ich hatte mir keine Liste gemacht, auf der ich meine Ziele mit entsprechenden Zwischenzielen definiert und entsprechende Strategien entwickelt habe.

Und das habe ich aus dem Grund nicht getan, weil ich zum Jahreswechsel 2021/2022 mental gar nicht an dem Punkt stand, mich bewusst mit dem Thema zu beschäftigen. Klar war nur: Business-Time! Ich bin einfach irgendwie in das neue Jahr gerutscht. Vielleicht naiv, könnte man denken.

Tu ich aber nicht. Denn rückblickend – so wie ich mein Jahr 2022 erlebt und erfahren habe, macht mein „Keine-Ziele-setzen-auf-klassische-Art“ durchaus Sinn. Und dennoch gab es Dinge, die mir wichtig waren und auf die ich immer wieder meinen Blick gerichtet habe:

Mit 3-Monats-Coaching bessere Erfolge erzielen und möglichst vielen Menschen damit helfen
Im November 2021 hatte ich mein neues 3-Monats-Coaching-Angebot konzipiert. Vorher hatte ich ausschließlich mit Einzelterminen gearbeitet.

Aber das hat mich nicht mehr wirklich befriedigt. Ich habe gespürt, dass ich mit einem intensiveren Coaching viel mehr erreichen würde. Denn hierbei entscheidet sich die Person ganz bewusst, wirklich tief zu arbeiten, dranzubleiben und die Ursachen der eigenen Glaubensmuster zu lösen.

Das schafft eine ganz andere Voraussetzung für grundlegende Veränderungen als das sporadische Bearbeiten akuter Baustellen. (Hier kannst du dich konkret über das Selbstliebe-Coaching 3 Monate informieren.) Die Rückmeldungen meiner Kund*innen bestätigen meine Annahmen.

Auch diejenigen, die vorher relativ regelmäßig Einzeltermine genutzt haben, konnten mit dem 3-Monats-Coaching ganz andere Veränderungen feststellen. Ich freue mich sehr und bin so dankbar, dass ich mit diesem Angebot schon so viel bewirken konnte und damit zu mehr emotionaler Freiheit verhelfen konnte.

Meine Website bei Google nach oben bringen
Ende 2021 hatte ich mit meinem neuen Angebot auch meine neue Website erstellt, diese war allerdings zu Beginn recht eindimensional. D.h. es gab nur die Angebotsseite und meinen Blog.

Im Frühjahr habe ich sie dann erweitert und es kam eine Über-Mich-Seite dazu. Und im Frühsommer entschied ich mich, die Seite komplett neu zu bauen, auch, weil ich mit dem bisher genutzten Programm unzufrieden war.

Also habe ich innerhalb von 2-3 Wochen die ganze Website nochmals neu gemacht, wobei sie auch deutlich umfangreicher geworden ist, als bisher. Dieser Umbau hat auch bei Google einen deutlichen Schub nach oben gebracht, so dass sie jetzt bei 2-3 Suchbegriffen unter den ersten 10 Plätzen ist.

Irgendwie in den sozialen Medien präsent sein
2021 hatte ich Null mit sozialen Medien am Hut. Erst im März 22 habe ich meine Profile bei Facebook und LinkedIn angelegt und mich dort ausprobiert. Im Mai kam dann Instagram dazu, wozu ich vorher überhaupt keine Lust hatte.

Ich muss zugeben, dass ich eine Weile brauchte, um mich für die Welt von Feed, Posts, Stories und Reels zu öffnen. Interessanterweise habe ich aktuell am meisten Spaß an Instagram und LinkedIn habe ich inzwischen völlig vernachlässigt. Aber ja, ich bewege mich aktiv in den sozialen Medien.

Also, von den unbewusst gesetzten Zielen ausgehend, war mein letztes Jahr dann doch erfolgreich, denn eigentlich habe ich alles erreicht, was ich fokussiert hatte.

Was war das nun mit dem Schattenreich in 2022?

Verwirrung löst Motivation ab

Meine Motivation zu Jahresbeginn war groß. Ich hatte gerade meine ersten 3-Monats-Coachings verkauft und es zeichnete sich ab, dass mein Coaching-Konzept aufgehen würde. Ich überarbeitete zum ersten Mal meine Website und parallel begann ich, mich intensiv mit dem Thema Marketing im Online-Business auseinanderzusetzen.

Ich nahm an diversen Workshops teil, las mir Expertenartikel dazu durch und saugte alles auf, was mich dazu irgendwie ansprach. Alles Neuland für mich. Mein Wunsch: Orientierung. Klarheit. Ich selbst hatte ja keinen Plan. Aber die anderen. Die da draußen. Und die wissen bestimmt sehr gut, wie es geht und funktioniert. Dachte ich.

Und dann passierte es. Aus meiner anfänglichen Motivation wurde zunehmend mehr Verwirrung. Und im Grunde noch mehr Planlosigkeit. Denn in meiner Unwissenheit glaubte ich, dass alles wichtig ist, was alle Experten da draußen zum Thema Marketing zu sagen haben.

Dass ich auch alles umsetzen muss. Es hat mich erschlagen. Überfordert. Und letztlich auch irgendwie blockiert. Denn es kam mir vor wie ein riesiger Berg, den ich nie im Leben erklimmen könnte. Eins war klar: Wenn ich mit meinem Online-Business erfolgreich sein möchte, müssen die Menschen auch wissen, dass es mich gibt.
 
D. h. ich musste irgendwie sichtbar werden. Aber wo und wie und wodurch? Bei all den vielen möglichen Wegen war ich dann eher hilf- und planlos. Und dann schlich sie sich ein: meine erste kleinere Blockade in diesem Jahr. Ich hatte das Gefühl, dass jetzt gar nichts mehr geht.
 
Innerlich und äußerlich wie gelähmt, was das Thema Marketing anging. Und damit das Gefühl: Alleine schaffe ich das nicht.

An die Hand genommen zeige ich mich

Alleine schaffe ich das nicht. Und ich will Unterstützung haben. Eine, die mich wirklich sieht, mich fühlt und mich versteht. Sehr schnell mit diesem Wunsch kam dann schon die Erfüllung. Die passende Person kam in mein Leben und ich entschied mich für ein 3-monatiges Coaching bei ihr. 1:1-Begleitung.

In diesen 3 Monaten ist sehr viel passiert. Es hat mir unglaublich gutgetan, diese Form der Unterstützung zu bekommen. Und insbesondere zum Thema Sichtbarkeit habe ich einiges umgesetzt:

• Ich habe meine ersten Live-Videos auf Facebook und Instagram gemacht.

• Ich habe meine Website komplett überarbeitet, um meine „Botschaft“ noch klarer zu vermitteln.

• Ich habe mich mit meiner eigenen Schmerzgeschichte geoutet und dazu 2 Videos veröffentlicht. (Hier findest du das erste Video)

• Und damit habe ich begonnen, aktiv meine eigene Schmerzgeschichte zu kommunizieren. (siehe dazu auch die Blogartikel: Sichtbarkeit und Verlustangst Beziehung)

• Ich habe ein Live-Interview gegeben. (Hier kannst du dir das Interview ansehen)

• Ich habe mein erstes Live-Webinar veranstaltet.

Und mit diesen Schritten in die Sichtbarkeit war ich zum Ende meines eigenen Coachingprozesses wieder hochmotiviert. Ich hatte das Gefühl: Jetzt weiß ich, wie es geht. Jetzt sind mir meine nächsten Schritte klar. Jetzt habe ich es verstanden. Jetzt wollte ich im Außen so richtig durchstarten. Doch die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten.

Krisenzeit = Innenarbeit im Schattenreich

Krisenzeit = Innenarbeit im Schattenreich

Denn wieder war ich blockiert. Dieses Mal noch deutlicher und konsequenter, als beim ersten Mal. Dabei wollte ich im Außen doch so viel machen und umsetzen. Aber es ging nichts. Wie leer gefegt war ich. Keine Inspiration. Keine Idee. Keine Motivation. Das hat mich frustriert. Und enttäuscht. Und Druck erzeugt. Ich konnte es erst nicht verstehen.

Dazu kam noch, dass der Fluss meiner Finanzen auch ins Stocken kam. Das hat mir Angst gemacht und meinen Druck noch erhöht. Das Einzige, was noch ging, waren die Coachingtermine mit meinen Kundinnen, die schon gebucht waren. Nachdem ich mir das ein paar Wochen so angeschaut habe, war klar: Ich brauche Hilfe.

Dieses Mal habe ich mir ein Seelenreading erstellen lassen. Dieses besagte, dass es die Blockaden im Außen gäbe, weil ich im Innen noch Themen bearbeiten muss. Weil es da etwas gäbe, was noch nicht geheilt sei. Und irgendwie war mir relativ schnell klar, dass es meine Erfahrungen mit Missbrauch und deren Folgen waren, die ich bisher noch nicht genügend beachtet hatte.

Ich habe mich dem dann konsequent zugewendet. Bisher hatte ich das mehr oder weniger abgetan, weil mir persönlich kein schwerer sexueller Missbrauch widerfahren war. Aber eben emotionaler und körperlicher Missbrauch. Ich bin in einer missbräuchlichen Atmosphäre aufgewachsen und hatte entsprechend die Mechanismen tief verinnerlicht.

Und erst jetzt, in dieser aktuellen Auseinandersetzung, ist mir klargeworden, wie tiefgreifend die Folgen für meine persönliche Entwicklung waren. Wie sehr sie meine Persönlichkeit und vor allem mein Bild von Beziehungen geprägt haben. Das alles habe ich mir über Wochen sehr intensiv angeschaut, bewusstgemacht und geheilt. Eine Zeit im Tal der Tränen und in meinem eigenen Schattenreich.

Auftauchen – Licht – Leichtigkeit

Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich wieder mehr Inspiration für meine Aktionen im Außen habe. Ich wurde wieder aktiver. Langsam bin ich wieder aufgetaucht. Als würde ich von der Dunkelheit meiner eigenen Schattenanteile wieder mehr ins Licht kommen.

Und das wurde mir im Außen durch mehr Bewegung und positive Resonanz zurückgespiegelt. Der Fluss kam wieder ins Fließen. Und nach und nach stellte sich auch eine gewisse Leichtigkeit ein. Meine Krise war überwunden. Meine traumatisierten Seelenanteile geheilt. Und ich habe mich selbst auf einer tieferen Ebene kennengelernt.

Sehr deutlich wurde das mit der Leichtigkeit, als ich mich nochmals mehr dafür geöffnet habe, geführt und begleitet zu werden. Seit ich zulasse, Unterstützung zu bekommen, wenn ich mich nur dafür öffne und darum bitte, ist tatsächlich ganz viel Wunder-volles in meinem Leben passiert.

Auftauchen – Licht – Leichtigkeit​

Meine Perlen und Lernerfahrungen 2022

Seelenverbindung und Seelenführung

Durch meine Krise und die geleistete Traumaarbeit habe ich nochmal mehr erkannt und verstanden, wie entscheidend es für mich und mein erfolgreiches Wirken im Außen ist, dass ich mit meiner Seele gut verbunden bin.

Dass es für mich überhaupt nicht funktioniert, auf der kognitiven Ebene Ziele zu setzen und diese dann systematisch umzusetzen, wenn mein Inneres, meine Seele nicht damit einverstanden ist. Bzw. ich kann tatsächlich nur etwas umsetzen, was meiner Seele entspricht.

Alle anderen Vorhaben, die von meinem Ego kommen, funktionieren für mich nicht mehr. In den letzten 2 Monaten habe ich erfahren, dass es leichter und auch erfolgreicher ist, wenn ich mich bei jedem Schritt, an jedem Tag von meiner Seele führen lasse.

Sobald ich in mein altes Denken zurückfalle und aus meinem Ego heraus Pläne mache, nächste Schritte definiere und umsetzen will, geht nichts mehr. Es fühlt sich am besten an und ist für mich am erfolgreichsten, wenn ich mich vollkommen der Führung meiner Seele überlasse. Seelengeführt Schritt für Schritt gehe, auch im Marketing.

Ich habe für mich gelernt, dass nur das für mich erfolgreich ist, was aus der Verbindung mit meiner Seele entsteht. Und das bedeutet auch, dass ich vielleicht objektiv betrachtet ohne Konzept bleibe, was meine Businessführung angeht. Aber genau das ist es, was mir genügend Raum gibt, mich zu entfalten.

Wer bin ich wirklich? Besser ist jedoch die Frage: Wer kann ich sein? Denn es ist jeden Tag anders. Jeden Tag kann ich anders sein. Von Innen nach Außen. Meine wichtigste Perle in diesem Jahr.

Wofür ich dankbar bin

Meine Ziele für 2023

Im obigen Sinn hat es durchaus seine Berechtigung, dass ich keine typischen Businessziele für 2022 definiert hatte. Es entspricht mir einfach nicht. Es engt mich eher ein.

Obwohl ich trotzdem Wünsche und Sehnsüchte habe. Ich kann nur formulieren, was mir wichtig ist:
  • mehr Liebe leben Diesen Claim habe ich im November entwickelt und er ist aktuell mein Leitstern. Mehr Liebe leben für meine Kundinnen – dazu möchte ich mit meinem Angebot beitragen. Ich möchte möglichst viele Menschen darin begleiten.
    Aber auch für mich selbst: mehr Liebe leben. Denn es gibt immer noch Momente und Situationen, in denen ich noch intensiver aus Liebe heraus handeln könnte.

  • Noch mehr ins Vertrauen gehen und dadurch noch seelengeführter und freier jeden Schritt wählen.

  • Wer kann ich sonst noch sein? Ich möchte mich vertrauensvoll, offen und neugierig von mir selbst überraschen lassen. Will mich ausdehnen und noch mehr befreien von inneren und äußeren Limitierungen.

Und setze ich mir ein Motto für 2023? Nein. Denn das würde meine Frage „Wer kann ich sonst noch sein?“ ad absurdum führen.

Und, wie ist es bei dir? Wer kannst du noch sein?

4 Responses

  1. Liebe Imke,
    ich finde deinen Blogbeitrag sehr schön. Besonders hat mich der Part mit den Zielen angesprochen, denn ich persönlich habe mich immer unter Druck gesetzt gefühlt, genau solche „harten“ Ziele zu definieren (also z.B. bzgl. einer Verbesserung im Job o.ä.), wie so viele Menschen es tun. Zu denen ich eigentlich auch gar nicht motiviert bin/war und die mich im Grunde auch nicht unbedingt erfüllen.
    Viel mehr motiviert mich beispielsweise, meine eigene Selbstbefreundung zu stärken, mein Vertrauen in mich und andere zu vertiefen.
    Liebe Grüße,
    N.

  2. Liebe Imke,

    danke für diesen tiefen und berührenden Einblick in Dein Jahr.

    Das mit den Zielen, die vom Kopf kommen, funktioniert für mich auch nicht so richtig. Meine Lust, Motivation, Freude, bleiben dann einfach weg.

    Und ich bin voller Bewunderung, dass Du Dir Deine eigene Website gebaut hast!

    Ich wünsche Dir ein wundervolles, seelenverbundenes neues Jahr 💙

    Alles Liebe
    Paula

    1. Liebe Paula,
      ich danke dir sehr für deine Wertschätzung. Und es ist schön, mit den „harten“ Zielen nicht die Einzige zu sein, die damit Probleme hat. Auch für dich ein erfüllttes und erfüllendes Jahr!
      Alles Liebe auch für dich,
      Imke

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