Die Angst vor Verlust: Wenn du starke Verlustangst fühlst, weint dein inneres Kind
Menschen, die unter der Angst vor Verlust leiden, leiden in der Regel nicht nur unter der Angst selbst. Sondern auch deswegen, weil sie genau diese Art von Angst haben. Und deswegen, wie sich diese Angst ausdrücken kann.
Und vielleicht fühlst du dich betroffen, entweder als die Person, die diese Angst hat oder als die Person, deren Partner*in unter der Angst leidet. Ich möchte diesen Beitrag schreiben, um damit um Verständnis, Mitgefühl und Nachsicht zu werben.
Denn wenn du starke Verlustangst fühlst, weint dein inneres Kind wegen der frühkindlichen Schmerzerfahrungen im Beziehungskontext.
Lies auch meinen Artikel: Was sind Verlustängste und wie zeigen sie sich?. In diesem schildere ich die unterschiedlichen Symptome von Verlustängsten.
Überblick Inhalte
Die Angst vor Verlust: Wer starke Verlustangst hat, leidet
Wer starke Verlustangst hat, leidet schmerzlich. Aus eigener ehemaliger Betroffenheit weiß ich, wie es sich anfühlt, die Angst vor Verlust zu haben. Und wenn ich das jetzt beschreibe, dann schildere ich den Extremzustand.
Es gibt jede Menge Abstufungen und nicht bei allen Menschen zeigt sich die Angst so massiv. Aber vielleicht erkennst du dich in Facetten wieder. Einerseits fühlt es sich an wie ein Feld voller Tretminen, in dem du dich bewegen musst.
Es gibt durchaus Momente, in denen du dich sicher fühlst und frei von Angst. Das sind die Situationen, in denen du das Gefühl hast, du selbst in deiner Kraft und Selbstsicherheit zu sein. Du fühlst dich gut und entspannt mit dir und deinem Umfeld.
Die Verlustängste lassen Emotionen hochsteigen
Und dann, Peng, gibt es irgendeinen kleinen Auslöser, der die nächste Mine hochgehen lässt. Du spürst es meist körperlich im Magenbereich oder auch Solarplexus. Es zieht sich etwas zusammen, krampft, eventuell wird dir übel.
Parallel damit steigen chaotisch viele Emotionen in dir hoch. Diese können, je nach Situation, unterschiedliche Färbungen haben. Entweder geht es mehr Richtung Wut und Zorn, oder Wertlosigkeit und sich abgewiesen fühlen. Bei fast allen Varianten ist jedoch meistens Panik und Ohnmacht dabei. Und damit oft auch das Gefühl von existenzieller Bedrohung.
Und das bricht dann aus dir heraus, du kannst es nicht mehr kontrollieren. Vielleicht gibt es sogar einen Teil, der das Ganze beobachten kann und registriert, dass deine Reaktion eine Überreaktion ist. Aber du fühlst dich wie fremdgesteuert und hast erstmal keine Möglichkeit, zu stoppen.
Mit dem Erste-Hilfe-Set (0,- €) kannst du dir in den akuten herausfordernden Situationen im Alltag schon deutliche Entlastung verschaffen.
Der Trigger ist einfach zu stark und mächtig. Und der hat jetzt zwei Ziele anvisiert. Das unbewusste Ziel ist es, von deinem Gegenüber die Bestätigung zu bekommen, dass all deine Befürchtungen, verlassen zu werden, begründet sind. Deine Glaubensmuster, die auf Verlust, Verlassen werden, Betrug usw. ausgerichtet sind, sollen bestätigt werden.
Gleichzeitig ist das bewusste Ziel, auf das du in deiner Reaktion ausgerichtet bist, dass dir dein Gegenüber das Gegenteil deiner unbewussten Glaubensmuster beweisen soll. Er soll dir beweisen, dass er dich eben nicht verlässt. Aber deine Glaubensmuster sind sowas von misstrauisch, dass du jeden der „Beweise“ hinterfragst.
So verstrickt ihr euch in Diskussionen, die auf beiden Seiten im Grunde nur noch mehr Schmerz erzeugen. Oft genug eskaliert das Ganze dann.
Die Angst vor Verlust sitzt dir im Nacken
Das ist also die eine Ebene, aus der sich Verlustangst wie ein Tretminenfeld anfühlt. Daneben gibt es – als Resultat dieser „Tretminen-Erfahrungen“ – das Gefühl, dass die Angst vor Verlust dir permanent im Nacken sitzt oder wie eine Glocke über dir hängt.
Immer irgendwie da, diffus und subtil schwingt sie einfach mit. Sie durchtränkt deine Gedanken im Selbstdialog und lenkt diese meist in Richtung Katastrophe. Oft genug steckst du in einer Gedankenschleife der ewigen Schreckensszenarien fest in der Hoffnung, deinen erwarteten Schmerz dadurch besser unter Kontrolle zu haben.
Und zwischendurch sind da immer auch Momente, in denen du mit wachem Bewusstsein die Ausmaße dessen sehen kannst, was da so passiert und was in dir vorgeht. Und dann entsteht Scham. Dann entstehen Schuldgefühle. Weil du nicht ruhig und gelassen bleiben kannst.
Weil es dir nicht einfach egal ist, was dein Partner, deine Partnerin so macht. Weil du überreagierst. Weil du deine Emotionen nicht unter Kontrolle hast. Weil du Angst hat, dass du deine Beziehung damit zerstörst. Weil du dich klein und wertlos fühlst, anstatt selbstsicher und souverän.
Und so entsteht neben dem Leid der eigentlichen Angst vor Verlust auch noch das Leid von Selbstverurteilung, Scham und Schuld.
Starke Verlustangst hat einen schmerzlichen Grund
Starke Verlustangst hat einen schmerzlichen Grund, und diesen gilt es zu sehen. Denn wenn du diesen nicht siehst, wirst du einerseits in der Selbstverurteilung, also in der zusätzlichen Schmerzerzeugung, stecken bleiben.
Und andererseits ist es nicht möglich, deine Verlustängste wirklich zu heilen. Denn sie haben einen Ursprung. Der früheste Ursprung liegt in der Regel in der Kindheit. Diese ursprünglichen Erfahrungen führen auch häufig dazu, dass später in Paarbeziehungen ähnliche Erfahrungen gemacht werden und der kindliche Schmerz wiederholt bzw. neue Nahrung bekommt.
Mit der Meditation „Heilung von emotionalem Schmerz“ kannst du selbst schon vieles in die Heilung bringen.
Die ursprünglichen kindlichen Schmerzerfahrungen könnten von dir als Kind nicht verarbeitet werden. Denn als Kinder, bis zu einem bestimmten Alter, sind wir noch nicht in der Lage, bewusst zu reflektieren. Und vor allem sind wir noch nicht in der Lage, die Erlebnisse mit unseren Eltern oder Bezugspersonen von uns selbst zu trennen.
Weil wir von diesen Menschen abhängig sind, beziehen wir alles, was sie tun, auch auf uns. Auch, wenn es nichts mit uns zu tun hat. Wir beziehen alles auf uns. Und damit bewerten wir alles als eine positive oder eine negative Reaktion auf uns.
Wenn ein Elternteil uns verlassen hat, denken wir als Kind, dass es wegen uns ist. Wir fühlen uns verantwortlich oder sogar schuldig. Und das wirkt sich entsprechend negativ auf unser Selbstwertgefühl aus. Es bilden sich Glaubensmuster, die beinhalten, dass wir es nicht wert sind.
An dieser Stelle haben wir als Kind keine andere Wahl. Wir haben noch nicht die Möglichkeiten, anders damit umzugehen. Das ist der schmerzliche Grund für deine jetzigen Verlustängste. Wenn du starke Verlustangst fühlst, umarme dein inneres Kind.
Sich dem ursprünglichen Schmerz der Verlustängste zuwenden
Sich dem ursprünglichen Schmerz der Verlustängste zuwenden ist ein erster sehr wichtiger Schritt in die Heilung. Ich möchte dich einladen, dein inneres Kind zu umarmen, wenn du starke Verlustangst fühlst. Denn das ist der erste Schritt zur Heilung.
In den Momenten, wo du angetriggert bist, die Emotionen hochsteigen und du dich bedroht fühlst, mach dir bewusst, dass dein inneres Kind weint vor Schmerz.
- Versuche, dir dein inneres Kind bildlich vorzustellen, wie es gerade weint.
- Und fühle den Impuls deines Herzens.
- Öffnet sich dein Herz für dieses weinende Kind?
- Wird es weich und mitfühlend?
- Kannst du spüren, wie es sich danach sehnt, einfach nur gehalten zu werden von dir?
In meinem Blogartikel Innere Kind Arbeit: Umarme dein inneres Kind beschreibe ich konkret, wie du das machen kannst.
Wenn du das tust, passiert automatisch sehr viele Konstruktives:
- Du unterbrichst dein Kopfkino mit den destruktiven Fantasien.
- Du unterbrichst deine Selbstverurteilung, weil du Mitgefühl für dein inneres Kind fühlst.
- Du übernimmst Verantwortung für deinen Schmerz und erwartest es nicht
länger von deinem Partner. - Du be-elterst dich und dein inneres Kind nun so wertschätzend und liebevoll, wie du es damals gebraucht hättest. Damit geschieht Heilung.
Also, mach dir immer wieder bewusst, dass es einen Grund für deine Verlustangst gibt. Ein ursprünglicher Schmerz, den du als Kind erfahren hast. Dieser Schmerz ist berechtigt. Und du bist nicht schuld an deiner Angst.
Klick auf das Bild, um dir auch das Video anzuschauen.
Deine Verlustangst ist ein schmerzlicher Ruf deines verletzten inneren Kindes. Es ruft nach deiner Aufmerksamkeit. Es ruft nach deinem Mitgefühl. Es ruft nach deiner liebevollen Zuwendung. Und damit ist dieser Schmerz auch heilbar. Das ist die Voraussetzung für deine Heilung.
Danach erst kommt das Lösen der negativen Glaubensmuster. Und dabei kann ich dir helfen, wenn du magst.
Imke Köhler
Ich freue mich, dass du meinen Beitrag liest!
Ich bin Imke und ich möchte dich unterstützen, zu emotionaler Freiheit und mehr Selbstliebe zu finden.
Möchtest du mit mir arbeiten, dann kannst du dich hier informieren.
Buche jetzt ein kostenloses Tiefengespräch, damit wir gemeinsam herausfinden, welche Form der Begleitung für dich passend ist.