Eifersucht in Beziehung loswerden: Hör auf sie zu bekämpfen. Meine 8 Tipps, wie auch du das schaffst

31. Juli 2024
Imke Köhler
Eifersucht in Beziehung loswerden: Hör auf sie zu bekämpfen, dann schaffst auch du das. Zu sehen ist ein gebrochenes Herz mit innerem Licht

Eins vorweg: Bei allem, was ich hier schreibe, beziehe ich mich auf die unbegründete Eifersucht. Also auf die Situationen, in denen das Gefühl ausgelöst wird, ohne das der Partner tatsächlich untreu war. Wo sich Eifersucht allein aufgrund von Vermutungen, Projektionen und Fantasien zeigt.

Ja, ich hab´s geschafft. Meine Eifersucht in der Beziehung loszuwerden. Aber nur, weil ich das Gegenteil von Bekämpfen gemacht habe. Das bedingungslose Annehmen half mir, meine „krankhafte“ Eifersucht zu überwinden. Und dieses Thema war ein ganz zentraler Schmerzpunkt in meiner aktuellen Partnerschaft.

Als ich noch drinsteckte, habe ich mich damit bestimmt nicht von meiner Schokoladenseite gezeigt. Und wenn du andere Artikel von mir gelesen hast, oder Videos von mir gesehen hast, dann ist diese Info nichts Neues für dich. Zum Beispiel beschreibe ich meine Erfahrungen damit in diesem Beitrag: Verlustangst Beziehung: Ich war mittendrin

Und lange habe ich gedacht, dass ich darüber schon genug geschrieben habe. Und alles Weitere nur eine unnötige Wiederholung wäre.

Doch die aktuelle Blogparade von Eva Wippermann (Beziehungsberaterin) zum Thema Eifersucht in Beziehungen brachte mich zum Umdenken. Denn eigentlich ist die Thematik es wert, einen eigenen Beitrag zu bekommen. Auch, wenn sich manches vielleicht wiederholt.

Und ich glaube, dass viel mehr Menschen damit zu tun haben, als allgemein bekannt. Weil Eifersucht allerdings so schambesetzt ist, wird eben nicht soo viel darüber geredet. Wer mag schon freiwillig zugeben, eifersüchtig zu sein? Der erste Impuls ist doch immer, es zu leugnen, oder?

Gleichzeitig ist es so hilfreich und heilsam, genau darüber zu sprechen. Und zu hören, dass es jemandem ähnlich geht. Deswegen nun heute auch von mir dieser Bericht über a) meine eigenen Erfahrungen, Eifersucht zu „bekämpfen“ und b) meine Erkenntnisse und Tipps für dich, wenn du dich auch betroffen fühlst.

Überblick Inhalte

Ist Eifersucht nicht normal in der Beziehung?

Aber warum so viel Tamtam um Eifersucht? Ist diese denn nicht normal in Beziehungen? Hmm. Aufgrund meines eigenen Prozesses finde ich es nicht leicht, diese Frage pauschal zu beantworten. Oberflächlich mag es sein, dass ein bisschen Eifersucht in der Beziehung normal ist.

Der kleine schmerzhafte Pikser, wenn man mitbekommt, dass der Partner eine andere Person anziehend findet oder von jemandem „umschwärmt“ wird. Auch, wenn das erstmal Unsicherheit und Selbstzweifel auslöst – das gehört doch dazu, oder?

Und teilweise wird es ja auch erwartet. Als Beweis der „Liebe“. Nach dem Motto: Keine Eifersucht – keine Liebe. Zumindest in unserer Gesellschaft hat sich diese Denkweise etabliert. Aber ist das wirklich so? Dazu möchte ich diese Emotion etwas genauer anschauen.

Was steckt denn überhaupt hinter dem Eifersüchtig sein?

Als ich endlich den Mut hatte, mir mein Eifersüchtig sein genauer anzuschauen, wurde mir einiges klar. Dass nämlich diese Emotion aus ganz vielen anderen Emotionen, aber auch Gedanken und Schlussfolgerungen zusammengesetzt ist.

Neben Unsicherheit ist da einerseits Verlustangst und Panik davor, nicht mehr gewollt zu sein, nicht mehr wichtig zu sein. In jedem Fall entsteht auch ein Gefühl von Ohnmacht, weil wir plötzlich feststellen, keine Kontrolle über den Partner zu haben. Wir fühlen uns klein, minderwertig und denken, nicht gut genug zu sein.

Möglicherweise werten wir uns selbst ab, wenn wir uns vergleichen. Manchmal entsteht durch den Kontrollverlust auch Wut. Und mit ihr eine Forderung, dass der Partner sich anders verhalten soll, um die eigene Eifersucht bekämpfen zu können. Und es gibt mit Sicherheit noch viel mehr emotionale Facetten.

Das alles setzt sich innerhalb von Millisekunden als äußerst subtiles Gebräu frei, gepaart mit ausgeprägten Schamgefühlen. Scham, weil wir so empfinden und uns deswegen noch armseliger und schwächer fühlen.

Und all diese unterschiedlichen Gefühle basieren auf der Haltung: „Mein Partner gehört mir“. Eifersucht ist quasi der Ausdruck eines Besitzanspruches und von gleichzeitig fehlender Selbstliebe. Aber hat das etwas mit echter Liebe zu tun?

Die meisten von uns sind so aufgewachsen, dass eben nicht gelernt wurde, was eigentlich echte Liebe ist. Das, was unter Liebe gelernt wurde, hat eher etwas mit Bedürftigkeit, Bedürfniserfüllung, Bestätigung und vielleicht sogar Abhängigkeit zu tun. In meinem Beitrag 2 Ursachen für mangelnde Selbstliebe gehe ich intensiv auf diese Thematik ein.

Eifersucht ist also sehr menschlich. Wir haben es größtenteils in Bezug auf Beziehungen und Liebe nicht anders gelernt haben und das eigene Selbstwertgefühl kann in diesem Bereich angeknackst sein. Und unter solchen Umständen ist ein gewisses Maß an Eifersucht dabei tatsächlich normal.

Dann gibt es aber noch die extreme Variante.

Tipp 1 - Was ich dir mitgeben möchte

Wenn du selbst eifersüchtig bist – auch, wenn es nur ein bisschen ist: Mach dir immer wieder klar, dass es seine Ursachen in der Art und Weise hat, wie dir Liebe „beigebracht“ wurde. Es ist eine Reaktion, die auf Mangel beruht. Es ist das, was du bis jetzt gelernt hattest. Sei also nachsichtig mit dir selbst.

Ich war "krankhaft eifersüchtig"

Und hier kommen wir zu meiner eigenen Geschichte. Mein gesundes Maß an Eifersucht war schnell überschritten. Man könnte sagen, dass ich krankhaft eifersüchtig war. Nach den gängigen Bewertungskriterien.

Gleichzeitig mag ich den Begriff „krankhaft“ nicht wirklich, weil er für Betroffene etwas Stigmatisierendes hat und das Gefühl an sich schon schambesetzt genug ist. Deswegen möchte ich hier alternativ auch von extremer Eifersucht sprechen.

Und was meine ich damit in meinem Fall? Alle Kontakte meines Partners mit anderen Frauen haben mich angetriggert. Das hat Panik und Angst in mir ausgelöst. Reagiert habe ich mit Kontrollfragen bzw. manchmal regelrechten Verhören. Im Grunde war jede andere Frau eine potenzielle Bedrohung für mich.

Ob ich wusste, dass mein er real Kontakt mit ihr hat, ob ich eine Frau nur gesehen habe. Oder ob ich nur Fantasien über andere Frauen hatte. Ganz egal. Alles konnte mich in den Abgrund von Eifersucht, Angst und Kontrollverlust stürzen. Und das ist oft geschehen. Manchmal täglich. Es war eben eine sehr extreme Form der Eifersucht.

"Ich muss meine eigene Eifersucht unbedingt bekämpfen"

Sowohl ich selbst als auch mein Partner haben sehr darunter gelitten. Denn in meinem Angetriggertsein konnte ich meine Emotionen oft nicht mehr kontrollieren. Ich wollte entsprechend von ihm Sicherheit und Bestätigung haben, dass meine Ängste unbegründet sind. Zumindest oberflächlich.

Unbewusst – das ist mir aber erst später klargeworden – suchte ich eher nach der Bestätigung, dass mein Misstrauen berechtigt war. Eine fatale Basis für jede Diskussion. Denn er konnte letztlich sagen, was er wollte, es war nie richtig.

Auch wenn ich ganz ganz tief in mir wusste, dass ich ihm vertrauen konnte. Aber meine verletzten Anteil waren mächtiger.

Jedenfalls war meine reflexhafte Reaktion auf diesen Zustand, dass ich meine Eifersucht unbedingt mit allen Mittel bekämpfen wollte. Einfach, weil ich mich so schrecklich damit gefühlt habe und keinen Rat hatte, was ich sonst dagegen tun soll. Und, weil ich gemerkt habe, dass die Beziehung darunter leidet.

Heißt, ich habe versucht, sie zu unterdrücken. Cool zu bleiben. Zu ignorieren. Zu leugnen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich aber noch gar nicht getraut, da mal genauer hinzuschauen und das Gefühl zu erforschen. Tja, hat aber nicht funktioniert mit dem Wegdrücken. Im Gegenteil. Gefühlt wurde es nur schlimmer und explosiver.

Erst, als mir klar wurde, dass die Verdrängungsstrategie überhaupt nicht funktioniert, wagte ich einen tieferen Blick auf das Symptom. Und mit dem anschließenden Auseinanderfieseln dieser ganzen Facetten von Gefühlen, Gedanken, Annahmen usw. wie oben schon beschrieben, veränderte sich etwas.

Wo ich vorher eher in der Haltung war: „Geh weg und verschwinde, du fieses Gefühl!“, öffnete sich plötzlich mein Herz. Weil ich gesehen habe, wie viel Schmerz da drin steckte. Alter Schmerz. Bekannter Schmerz. Und damit konnte ich weich werden mit mir und der Eifersucht.

Allein das fühlte sich schon heilsam an. Diese Erfahrung war der Beginn meiner Heilreise, mich von der Eifersucht zu befreien. Und wie ist mir das Gelungen? Eben nicht mehr, indem ich sie bekämpft habe. Sondern genau das Gegenteil gemacht habe.

Tipp 2 - Was ich dir mitgeben möchte

Erforsche neugierig die Emotion Eifersucht. Was konkret tut da so weh bei dir? Was ist dein persönlicher Schmerz darin? Ist es die Angst, verlassen zu werden, die das Gefühl der Eifersucht auslöst? Oder das Gefühl, nicht gut genug zu sein? Schau es dir genau an und versuche dein Herz für diese Schmerzen zu öffnen. Es ist Schmerz, der früher entstanden ist und für den du nichts kannst. Du bist nicht schuld an diesem Schmerz. Er ist einfach nur noch nicht geheilt.

Die Herausforderung für den nicht eifersüchtigen Partner

Bevor ich dir erzähle, wie ich meine Eifersucht überwinden konnte, möchte ich die andere Seite würdigen. Und nochmal zur Erinnerung: Ich gehe hier davon aus, dass der Partner sich eigentlich ganz normal verhält und er keinen Anlass zur Eifersucht gibt.

Aber als der nicht eifersüchtige Part ist er ganz schön herausgefordert. Konfrontiert mit möglichen Anschuldigungen, Vorwürfen oder Kontrolle fühlt er sich mit Sicherheit auf ganz anderen Ebenen bedroht. Denn dadurch wird seine Integrität angezweifelt. Und seine Art, sich zu verhalten.

Es wäre also nicht verwunderlich, wenn er zunehmend auch das Gefühl bekommt:“ So, wie ich bin, bin ich nicht in Ordnung.“ Das ist nicht ohne und belastet zusätzlich die Beziehung. Und an der ein oder anderen Stelle kann dann auch mal der Geduldsfaden reißen.

Gleichzeitig besteht die Herausforderung bei ihm darin, sich nichts vorschreiben zu lassen, sondern trotzdem seinen normalen Bedürfnissen nachzugehen. Auch mit dem Risiko, dass dadurch der nächste Streit ausgelöst wird.

Denn eine Beziehung kann nur gesund sein, wenn beide sich frei fühlen so zu sein, wie sie sind. Und nur so kann Eifersucht aufgelöst werden.

Tipp 3 - Was ich dir mitgeben möchte

Als eifersüchtige Person in der Beziehung möchte ich dich einladen, dich auch immer mal wieder in deinen Partner hineinzuversetzen. Dein Herz zu öffnen für seinen Schmerz und seine Herausforderung. Mach dir immer wieder klar: Er möchte einfach nur glücklich mit dir sein. Aber ohne sich verbiegen zu müssen. Deswegen begrüße es, wenn er sich nicht von dir einschränken lässt, auch, wenn du ihn gerne aus deinem Schmerz heraus permanent an deiner Seite haben willst. Lass ihn los und lass ihn sein Ding machen. Denn das genau ist ganz wichtig für deinen Heilprozess. Auch wenn es oft schwer ist.

Weshalb es wichtig ist, Eifersucht loszuwerden

Wenn du eine erfüllte und gesunde Beziehung führen möchtest, aber gleichzeitig unter ausgeprägter Eifersucht leidest, dann wirst du festgestellt haben, dass das auf Dauer mit der Erfüllung nichts wird. Denn je stärker und häufiger du eifersüchtig bist und entsprechend deinem Partner gegenüber reagierst, umso belasteter ist die Beziehung.

Misstrauen ist einfach keine gute Basis für Erfüllung und Leichtigkeit in der Partnerschaft. Aber das fehlende Vertrauen wird langfristig beide Beteiligten zermürben. Dich, weil du eh misstrauisch bist, wenn es um andere Frauen geht.

Und deinen Partner, weil er anfangen wird, das Vertrauen in dich und deine Reaktionen ihm gegenüber zu verlieren. Er wird bei allem, was er ohne dich tut, in der Angst sein, dass das nächste Drama ausgelöst wird.

Hmm. Alles schön und gut. Klingt wie der Appell: „Vertrau ihm doch einfach!“. „Sehr witzig“, denkst du vielleicht. „Kann ich ja eben nicht.“. Und glaub mir, ich weiß sehr genau, wie sich das anfühlt. So lange habe ich geglaubt, dass ich es einfach nicht kann, das mit dem Vertrauen.

Bis ich verstanden habe, dass es in erster Linie darum geht, mir selbst und meinem Wert zu vertrauen. Denn letztlich ist dein Misstrauen ihm gegenüber nur eine Projektion deines fehlenden Selbstwertgefühls.

Damit also eure Beziehung eine Chance hat, ist es wichtig, an der extremen Eifersucht zu arbeiten, um das Thema Schritt für Schritt in die Heilung zu bringen. Andernfalls wird sie zu einem Tretminenfeld, auf dem beide Beteiligten ängstlich, angespannt und lauernd umeinander herumschleichen.

Tipp 4 - Was ich dir mitgeben möchte

Es gibt Hoffnung! Wenn du dich nämlich entscheidest. Entscheide dich, an dir selbst zu arbeiten, anstatt an deinem Partner. Und hör auf, etwas von ihm haben zu wollen. Du alleine kannst es verändern. Wenn du diese Entscheidung aus deinem Herzen triffst, übernimmst du die Verantwortung für dich und dein Leben. Und das ist der erste Schritt raus aus der Ohnmacht.

Woher kommt Eifersucht in Beziehungen?

Wenn es um die Ursachen von Eifersucht geht, dürfen wir in der Vergangenheit forschen. Vieles kommt tatsächlich aus der Kindheit. Die unterschiedlichsten Erfahrungen können dafür sorgen, Eifersucht als eine Art Kompensationsreaktion zu entwickeln. Aber auch Erlebnisse im Erwachsenenalter können zusätzlich das Ganze befeuern.

Vergangene Erfahrungen und Traumata

Z.B. kann die Untreue ehemaliger Beziehungspartner zu einer extremen Ausprägung von Eifersucht führen. Verlusterfahrungen bzw. Erfahrungen von Verlassen werden gehören genauso dazu. Traumata, die nicht ausreichend verarbeitet sind, können Gründe sein.

Denn hier darf nicht nur das Erlebte selbst verarbeitet werden, sondern auch die tiefgreifenden Folgen für das weitere Leben. Und diese sind oft subtil und versteckt. Jede Form von Abhängigkeitserfahrung kann eine weitere Ursache sein.

Eifersucht ist unter anderem ein Symptom von emotionaler Abhängigkeit. In meinem Artikel Emotionale Abhängigkeit und die Sucht nach Bestätigung: Die Ursachen liegen in der Kindheit gehe ich im Detail auf die Hintergründe ein.

Mangelndes Selbstwertgefühl

Egal, welche konkreten Erlebnisse Ursache für deine Eifersucht sind, dein Selbstwert und dein Selbstvertrauen werden immer gelitten haben. Das steckt in dem Thema einfach drin.

Und ob das in deiner Kindheit begann durch eine entsprechende Familiendynamik, bestimmte Persönlichkeitsanteile eines Elternteils oder spätere Beziehungserfahrungen – alles läuft auf das Gleiche hinaus. Dass du nämlich unbewusst glaubst, dass das Verhalten deines Partners dazu dient, dir deinen Wert zu bestätigen.

Oder umgekehrt: Wenn er sich anders verhält, als erwartet, stellt er damit deinen Wert infrage. Glaubst du unbewusst. Aber das ist gar nicht sein Job. Zumindest, wenn du dir eine erfüllte freie Beziehung wünschst.

Tipp 5 - Was ich dir mitgeben möchte

Es lohnt sich, nach dem Ursprung deiner Eifersucht zu forschen. Hier steckt der Schmerz, den es eigentlich zu heilen gilt. Denn es ist jetzt – als erwachsene Person – deine Aufgabe, dich um deinen Selbstwert zu kümmern. Niemand anderes kann dir das abnehmen. Und damit beginnt deine Heilreise: Finde deinen Wert – er ist nur vergraben unter vielen hinderlichen Überzeugungen.

Was du konkret tun kannst zur Bewältigung von Eifersucht - ohne sie zu bekämpfen

Jetzt geht es endlich darum, wie ich es geschafft habe, meine Eifersucht zu heilen. Dieser Prozess fand auf unterschiedlichen Ebenen statt. Es gab die Kommunikationsebene mit meinem Partner. Und es gab den Umgang miteinander. Die Hauptarbeit war die Auseinandersetzung mit mir, meinen Schmerzpunkten und den damit verknüpften Glaubenssätzen. Schauen wir uns die erste Ebene an:

Kommunikation über Ängste und Sorgen

Ich hatte und habe das Glück, dass ich mein Partner grundsätzlich sehr offen ist und ich entsprechend offen mit ihm über innere Themen sprechen kann. Der erste wichtige Schritt war also, mich ihm in einem ruhigen und entspannten Moment mit meinen Ängsten und mit meiner Eifersucht zu offenbaren.

Ich kann mich sehr genau erinnern, dass es mich ganz schön Überwindung gekostet hatte zu sagen: „Ich bin eifersüchtig.“ Es mir und ihm einzugestehen. Puhh. Aber es hat sich gelohnt. Weil allein dadurch habe ich mich schon freier gefühlt.

Ich habe mit ihm über die Hintergründe und auch damals bewussten Ursachen geredet. Auch darüber, wie hilflos ich mich fühlte, wenn ich so überrollt wurde von den ganzen Emotionen. Das war ein wichtiger Schritt. Solche Gespräche gab es immer wieder und sie waren sehr wichtig. Weil sie unsere Verbindung gestärkt haben.

Außerdem ging es darum, gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und zu zeigen. Und wir haben immer wieder neu entschieden, dass wir weiterhin miteinander den Weg gehen möchten – auch, wenn es manchmal echt hart und sehr herausfordernd war.

Tipp 6 - Was ich dir mitgeben möchte

Öffne dich deinem Partner und erzähle von deinen Ängsten. Dafür solltest du allerdings grundsätzlich entspannt sein, damit das Gespräch auch hilfreich sein kann. Erkundige dich auch nach seinen Gefühlen und versuche, seine Sichtweise zu verstehen.

Vertrauensbildung in der Beziehung

Wie sind wir dann miteinander umgegangen? Schonungslos ehrlich. Wir haben gelernt, sehr aufrichtig über unsere Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen. Auch, wenn es vielleicht erstmal schmerzhaft war. Auch, wenn wir das Gefühl hatten, eine Grenze erreicht zu haben.

Das hatten wir uns aber nicht vorgenommen, es hat sich so entwickelt. Im Nachhinein weiß ich, dass das alles zur Vertrauensbildung wichtig und vielleicht auch notwendig war.

Außerdem bin ich immer schneller aus dem Kontakt gegangen, wenn ich gemerkt habe, dass ich gerade angetriggert und eifersüchtig war. Das ging anfangs nicht immer. Und auch nicht sofort. Aber weil ich konsequent dranblieb, konnte ich immer schneller die Situation unterbrechen. D.h. keine Diskussionen mehr.

Die haben ja eh nichts gebracht, außer weiteren Eskalationen. Das habe ich getan, um die Verantwortung für meinen Schmerz zu übernehmen und ihn zu entlasten. Ich habe mich dann mit mir auseinandergesetzt und den Triggerpunkt so lange bearbeitet, bis ich mich wieder ruhig und entspannt gefühlt habe.

Auch das war für unser gegenseitiges Vertrauen entscheidend. Und es hat die Spannung und Belastung zunehmend rausgenommen. In dem Beitrag: „Mein Partner triggert mich!“ Diese 4 Fehler solltest du unbedingt vermeiden kannst du das Thema nochmal von einer anderen Seite betrachten.

Tipp 7 - Was ich dir mitgeben möchte

Suche die Ehrlichkeit zwischen euch. Zeig dich offen mit deinen Empfindungen (in ruhigen Momenten), ohne ihn anzuklagen.
In Akutsituationen unterbrich den Kontakt. Zieh dich zurück und kümmere dich um deinen ausgelösten Schmerz. Keine Diskussionen mehr.

Selbstreflexion und Selbstliebe

Und damit kommen wir zu den Schritten, die eine wirkliche Transformation folgen ließen. Diese tiefe Heilung passierte nicht, indem ich weiterhin im Kampf blieb. Sie passierte, weil ich alles angenommen habe, was war, was sich aktuell zeigte, und was in der Zukunft sein könnte. Immer wieder habe ich genau das praktiziert. Was heißt das konkret?

Eigentlich ist es ganz simpel. Es bedeutet „ja“ zu sagen zu allen Situationen. Ja zu sagen zu allen Gedanken. Ja zu sagen zu allen Emotionen. Das ist bedingunsloses Annehmen.

Beispiel: Du bist eifersüchtig, weil er eine alte Bekannte getroffen hat.

  • Dann kannst du alles annehmen, was damit verbunden ist. Das kannst du laut aussprechen oder in Gedanken still machen:
  • „Ich sage ja, dass er diese Frau getroffen hat, dass er sie anziehend findet, dass da was ist …“ Eben alle deine Fantasien dazu.
  • Dann benennst du die darin enthaltenen Emotionen: „Angst, Panik, Eifersucht, Ohnmacht, Kontrollverlust, Wertlosigkeit, usw.“ Das sind einige Emotionen, mehr als du anfangs glaubst.
  • Danach benennst du die anderen Ebenen: Dass du nicht mehr wichtig bist, dass du nicht gut genug bist, dass er dich verlässt, usw.
  • Und auch da wieder alle Emotionen, die darin enthalten sind.
  • Das machst du so lange mit allen Aspekten, bis nichts mehr hochkommt und du dich ruhig und neutral fühlst, wenn du an die Ausgangssituation denkst. Das war´s.


Das habe ich konsequent mit jeder Situation gemacht, die mich angetriggert hat und in der ich eifersüchtig war.

Anfangs hat das alles etwas länger gedauert, weil sich ja auch viel aufgestaut hatte. Später ging es dann immer schneller. Vor allem habe ich gemerkt, dass es unsere Beziehung ungemein entlastet hat, das zu tun.

Gleichzeitig wurde mein Selbstvertrauen gestärkt. Denn dadurch war mein Blick vollkommen bei mir, anstatt bei ihm. Und ich konnte immer mehr loslassen. Es hat vieles transformiert:

  • Ich konnte immer schneller aus den Triggersituationen aussteigen.
  • Die Emotionen wurden immer weniger heftig.
  • Und die Auslöser wurden immer seltener.


Falls dir das hier zu schnell ging und du mehr über die Methode wissen willst: In meinem kleinen Selbstlern-Videokurs bekommst du eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung mit einer zusätzlichen Liste für die ganzen typischen Emotionen:

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Parallel dazu habe ich mich mit den hinderlichen Glaubenssätzen und –mustern auseinandergesetzt und diese gelöst. Die meisten waren zum Thema Selbstwert und Beziehungen. Und im Grunde ging es auch hier um das Annehmen.

Je mehr ich angenommen habe, was mich hinderte oder mir Angst machte, umso freier wurde ich. Und dadurch konnte ich immer mehr meinen eigenen Wert und meine Selbstliebe fühlen. Und wurde unabhängig vom Verhalten meines Partners. Die Eifersucht hat sich aufgelöst.

Tipp 8 - Was ich dir mitgeben möchte

Heilung ist möglich. Hör auf, dagegen zu kämpfen, was dir Angst macht. Schau es dir an und sage Ja dazu. Nimm alle deine Emotionen an. Alles was sich im Außen oder als Fantasie zeigt. Praktiziere das bedingunslose Annehmen. Mach das konsequent und du wirst dich immer freier fühlen. Dennoch wird es wichtig sein, auch deine inneren Überzeugungen zu verändern. Vielleicht kennst du schon eine wirksame Methode. Ansonsten bin ich die Expertin darin, ich begleite dich gerne.

Ich wünsche dir sehr, dass auch du deinen Weg in die emotionale Freiheit findest und freue mich, wenn dieser Beitrag dir dabei eine Unterstüzung ist.

Hast du Fragen? Dann schreib doch gerne einen Kommentar – ich antworte dir gerne!

Alles Liebe.

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