Verlustangst Beziehung: Ich war mittendrin

15. Oktober 2022
Imke Köhler
Verlustangst Beziehung: Ich war mittendrin

Verlustangst Beziehung: Ich war mittendrin. Es war mein Lebensthema. Auch, wenn ich schon in vielen Beiträgen immer wieder meine Geschichte erwähnt habe, möchte ich an dieser Stelle einen kompletten Artikel  diesem Thema widmen. Inspiriert dazu hat mich die von Shivani Vogt organisierte Blogparade: „1 – 2 – 3, Angst vorbei! Dieser Angst habe ich mich gestellt.“

 

Denn ich hatte Angst. Große Angst. Panik. In meiner jetzigen Beziehung. Aber ich habe mich befreit. In meiner jetzigen Beziehung. Und um diesen meinen Weg soll es hier gehen.

Verlustangst Beziehung: Ganz am Anfang war ich noch frei davon

Verlustangst Beziehung: Ganz am Anfang war ich noch frei davon. Denn als wir uns kennenlernten, war ich in einer Phase, wo ich so vollkommen mit mir verbunden war, mich so lebendig wie nie gefühlt habe und mich auch im Leben, mit dem Leben so sicher gefühlt habe. Ich war selbstsicher, selbstbewusst, unerschrocken und total offen.

Als dann langsam bei mir durchsickerte, dass diese Beziehung mit genau diesem Mann etwas Ernstes mit Dauer und Perspektive sein könnte, ging es los. Dann kam sie hoch, die Angst. Irgendwie überraschend – weil ich mich doch eigentlich so sicher und verbunden mit mir fühlte. Und doch so vertraut. Denn wenn ich ehrlich bin, kannte ich die schon aus früheren Beziehungen.

Meine Angst war ein Muster mit sehr unterschiedlichen Auswirkungen

Meine Angst war ein Muster mit sehr unterschiedlichen Auswirkungen. Sie hat sich erstmal sporadisch gezeigt. Nämlich in Form des Gefühls, eventuell für diesen Mann doch nicht gut genug, nicht schön genug, nicht attraktiv genug zu sein. Gepaart mit Eifersucht. Scheiße. Eifersucht ist ein fieses Gefühl, welches so viele andere fiese Gefühle mit sich bringt: sich so klein und minderwertig fühlen. Sich ohnmächtig fühlen, weil die Kontrolle nicht ausreicht. Sich schämen für die Eifersucht.

Denn insgeheim, tief in mir drin, habe ich gespürt, dass meine Eifersucht unbegründet war. Aber mein Ego hat mir immer wieder eingeredet: „Sei dir nicht zu sicher. Du kennst den Mann doch erst so kurz. Du hast schon so viel Mist erlebt. Das wird sicher wieder so.“ Usw.  Und um dieses Gefühl von Eifersucht unter Kontrolle zu bekommen, bzw. zu vermeiden, hatte ich den starken Drang, die Situation im Außen, heißt ihn und sein Verhalten, kontrollieren zu wollen.

Meine Angst ist also zu einem Monster aus Minderwertigkeitsgefühlen, Eifersucht und Kontrolle geworden. Alles aus der Panik heraus, irgendwann – früher oder später – verlassen zu werden. Das Monster ist mit der Zeit immer größer geworden und zu den eigentlichen Ängsten habe ich auch noch die Angst vor diesem Monster – also die Angst vor der Angst entwickelt.

Und es hat sich in den speziellen Konfliktmomenten mit meinem Partner auch so angefühlt, als würde ich mich dann in Sekundenschnelle in dieses Monster verwandeln. Völlig außer mir, innerlich total außer Kontrolle. Eine ganz andere Persönlichkeit.

Dazu die Scham- und Schuldgefühle deswegen. Denn mein reflektierter Verstand, der in lichten Momenten die Situation von außen beobachtet hat, wusste: Wenn ich das nicht in den Griff kriege, dann passiert genau das, wovor ich Angst habe: ich werde verlassen, oder ich werde betrogen oder beides.

Meine Angst war ein Muster mit sehr unterschiedlichen Auswirkungen

Die Angst vor Verlust hat das Kopfkino mit Schreckensfantasien in Dauerschleife aktiviert

Aber es hat gedauert, bis die Wende kam. In der Zwischenzeit war jeder Kontakt mit meinem Partner wie ein Feld voller Tretminen. Ich und er bestimmt auch, habe immer damit gerechnet, dass jeden Moment die Bombe hochgeht. Dass er wieder etwas erzählt oder macht, was mich so antriggert, dass ich innerlich das Gefühl hatte, ich muss um mein Leben kämpfen.

Und die Verlustangst hat das Kopfkino mit Schreckensfantasien in Dauerschleife aktiviert. Sobald er etwas erzählt hat, was er gemacht hat oder vorhat, gingen bei mir die Alarmglocken an. Das Thema mit anderen Frauen stand damals hoch im Kurs und daran habe ich mich festgebissen. Jede andere Frau in seinem Umfeld hat für mich eine Bedrohung dargestellt. Entsprechend blühend waren meine Fantasien, was er da gerade macht mit einer anderen, oder was er machen würde.

Immer, wenn er nicht sofort ans Telefon ging oder ich ihn nicht erreicht habe, war ich mir sicher, dass da gerade was mit einer anderen läuft. Oder wenn ich unterwegs war und andere attraktive Frauen gesehen habe, „wusste“ ich, dass er mit der bestimmt was anfangen würde, wenn er sie sieht. Ich habe mich permanent verglichen und natürlich immer sehr schlecht abgeschnitten.

Ich war mir sicher, dass ich nicht gut genug bin und von ihm sowieso verlassen werde. Diese Verlustangst hat mich dazu getrieben, permanent im Außen Beweise dafür zu suchen, dass meine Angst berechtigt ist. Und von ihm wollte ich dann die Gegenbeweise haben, nämlich, dass die Angst völlig unberechtigt ist. Das war unser tägliches Tretminenfeld. Und es sind ganz schön viele Minen hochgegangen.

Meine Erfahrungen als Coach haben mich gerettet

Ich denke, dass meine Erfahrungen als Coach mich gerettet haben. Denn in dieser ganzen Zeit hatte ich schon begonnen, mit mir zu arbeiten. Mich mit mir selbst intensiv auseinanderzusetzen. Das Thema mit den Glaubenssätzen und den unbewussten Programmen war nichts Neues mehr für mich. Ich habe viel gelesen und darüber wertvolle Inspirationen bekommen. Insbesondere mit dem Thema Selbstliebe habe ich mich immer intensiver beschäftigt.

An dem Tag, als mir klar wurde, dass ich mich selbst gar nicht liebe, und dass ich stattdessen von ihm diese fehlende Liebe einfordere – an diesem Tag kam es zur Wende. Ich habe gefühlt, dass er mir alles geben könnte, was ich mir wünsche. Aber wenn ich mich selbst nicht liebe und meinen Wert nicht fühle, wird das, was er mir gibt, immer zu wenig sein. Wie ein Fass ohne Boden. Es fällt einfach durch.

KLick auf das Bild, um mein Video zu sehen.

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Ich habe der Angst ins Auge gesehen

Verlustangst Beziehung: Ich habe der Angst ins Auge gesehen – mit all ihren Facetten. D. h. ich habe mich bewusst entschieden, die Verantwortung für meine Gefühle und für meine mangelnde Selbstliebe zu übernehmen. Denn jetzt endlich konnte ich klarsehen, dass das alles mein Drama war, was ich da fühlte und auch inszenierte. Vorher war mein Blick immer auf ihn gerichtet. Mit dem Fokus: Er soll sich anders verhalten, damit ich keine Angst haben muss.

Jetzt habe ich den Blick konsequent auf mich gerichtet, wenn ich wieder angetriggert war. Das ging anfangs natürlich nicht immer in der akuten Situation. Aber hinterher ging es immer. D.h. ich habe jeden Trigger als Anlass genommen, mir meine Ängste anzuschauen. Ich hatte durch mein Coaching die Methode des Widerstandauflösens entwickelt. Diese habe ich für meine Triggerpunkte angewendet.

Ich bin alle meine Fantasien durchgegangen und habe jeder Facette ins Auge gesehen und diese angenommen. Beim Angetriggertsein entstehen starke innere Widerstände gegen den Auslöser. Ein inneres Gegenankämpfen startet, gepaart mit jeder Menge Emotionen.

Diese Widerstände können relativ schnell aufgelöst werden, indem alles angenommen bzw. bejaht wird, was sich zeigt. Also sowohl alle Aspekte der Situation als auch alle Emotionen, die ausgelöst werden. In meinem Beitrag „Innerer Widerstand: Wie du ihn mit Leichtigkeit überwinden kannst“ beschreibe ich genau, wie das funktioniert.

Parallel dazu habe ich nach und nach meine hinderlichen Glaubenssätze und –muster identifiziert und aufgelöst. Während dieses Prozesses habe ich sehr viel experimentiert und immer wieder optimiert. Ein großartiges Geschenk ist der kinesiologische Muskeltest in der Selbstanwendung. Ohne diesen wäre ich garantiert nicht da, wo ich jetzt bin. Nach und nach habe ich mich durch diese innere Arbeit mit mir selbst von der Verlustangst und ihren monsterhaften Auswüchsen befreien können.

Wie sieht mein Leben jetzt ohne Verlustangst in der Beziehung aus?

Wie sieht mein Leben jetzt ohne Verlustangst in der Beziehung aus? Also erst einmal: Ja, es ist möglich, sich davon komplett zu befreien. Meine Erfahrung ist an dieser Stelle: Es ist wichtig, zum Ursprung des Schmerzes zu gehen, um nachhaltig Veränderung zu bewirken. Und: Es ist wichtig, alles anzunehmen, was sich zeigt.

Je mehr wir das annehmen,
wovor wir Angst haben, umso freier sind wir.

Wenn diese beiden Dinge konsequent umgesetzt werden, löst sich die Angst zunehmend auf. Ich selbst habe erfahren, dass ich mit diesem Auflösen der Angst immer deutlicher meine darunterliegende Selbstliebe fühlen konnte.

Und mein Verhalten hat sich automatisch immer mehr dieser Selbstliebe angepasst. D.h. ich musste keine Strategien entwickeln, wie ich mich in Stressmomenten verhalten will. Ich habe mich automatisch anders gefühlt. Und deswegen auch automatisch anders gehandelt.

Was heißt das nun konkret? Meine Beziehung gibt es noch. Inzwischen sind wir ziemlich genau 9 Jahre ein Paar. Ich bin sowas von dankbar, dass er das alles mitgemacht und ausgehalten hat. Ich bin sowas von dankbar, dass ich mit ihm einen Partner gefunden habe, mit dem ich mein Lebensthema mit Beziehung in die Heilung bringen konnte.

  • Jetzt ist es so, dass ich immer sehr genau fühle, was sich für mich stimmig anfühlt, bevor ich zu irgendwelchen Entscheidungen (kleine oder große) Ja oder Nein sage. Früher habe ich aus Angst vor Verlust viel zu oft Ja gesagt.
  • Jetzt denke ich: „Schön, dass ich dann Zeit für mich habe“, wenn er etwas ohne mich vorhat.
  • Jetzt bin ich mit meiner ganzen Aufmerksamkeit bei mir und dem, was ich gerade tue, anstatt mir auszumalen, was er gerade macht, wenn er unterwegs ist.
  • Jetzt macht er ohne mich Urlaub und ich bin dabei vollkommen entspannt, gelassen und freue mich einfach nur über mich, über ihn, über das, was möglich ist. Das wäre damals nie möglich gewesen. Ich hätte schon wochenlang vorher inneres und äußeres Drama veranstaltet.


Ich habe soo viel über mich, über Beziehungen, über unser menschliches Bewusstsein und Unterbewusstsein gelernt.

Ich kenne den Weg, der aus Verlustangst und emotionaler Abhängigkeit herausführt.

All diese Erfahrungen fließen nun ein in meine Arbeit als Coach und in mein Selbstliebe-Programm „Befreie dien Wahres Selbst“.

Damit ich Menschen in ähnlicher Situation helfen kann, schnell in einen anderen Seins-Zustand zu kommen. Dieses Programm habe ich nun mehrfach mit unterschiedlichen Menschen durchgeführt. Und alle machen die gleichen Erfahrungen, wie ich sie gemacht habe:

Die Selbstliebe liegt unter den Schichten von Glaubensmustern. Je mehr dieser Schichten gelöst sind, umso deutlicher zeigt sich automatisch die Selbstliebe. Veränderung geschieht automatisch, leicht und nachhaltig.

Wenn du in einer ähnlichen Situation bist, kannst du jetzt schon etwas für deine Entlastung tun:

Meditation Heilung von emotionalem Schmerz

Die Meditation „Heilung von emotionalem Schmerz“ ist darauf ausgerichtet, dich an den Ursprung des Schmerzes zurückzuführen, diesen abzugeben und zu transformieren.

Mit dem Erste-Hilfe-Set (0,- €) kannst du dir in den akuten herausfordernden Situationen im Alltag schon deutliche Entlastung verschaffen.

Erste-Hilfe-Set: Emotionale Abhängigkeit lösen

Oder lies auch gerne meinen Artikel: „Emotionale Abhängigkeit lösen ohne Trennung: 7 Schritte, wie du emotionale Abhängigkeit überwinden kannst Teil 1 & 2“

Sollte dich das alles überfordern oder hilflos machen, dann lade ich dich auf ein kostenloses Gespräch mit mir ein. Ich höre dir zu. Ich bin da.

Alles Liebe für dich.

2 Antworten

  1. Wow! Was für eine Geschichte, liebe Imke. Sie hat auch in mir Erinnerungen lebendig werden lassen. Bei uns war es andersherum. Mein Mann hatte sehr traumatische Erfahrungen mit in die Ehe gebracht und ich bewegte mich ständig auf einem Feld von Tretminen und die Bombe konnte jeden Moment hochgehen. Auch uns hat der Weg tief in unser inneres geführt und natürlich wurden auch meine Themen getriggert (Ich werde im Rahmen der Blogparade bei Djuke darüber schreiben). Ich finde es unglaublich toll, dass Du so offen darüber schreibst und bin sicher, dass Du anderen eine großartige Hilfe sein kannst. Wir haben auch mit unterschiedlichen Methoden daran gearbeitet und dann darf man Wunder erwarten. Ein schmerzhafter, aber auch sehr lohnender Weg.

    Liebe Grüße, Marita

    1. Liebe Marita,
      ich danke dir sehr für deine liebevollen und wertschätzenden Worte. Und es ist schön zu wissen, dass es auch andere Menschen gibt, die ähnliche Beziehungsdynamiken kennen und durchlebt haben. Und ich freue mich für euch, dass ihr innerhalb eurer Beziehung daran gewachsen statt zerbrochen seid. Ja, das ist wahrlich ein Wunder!
      Alles Liebe!
      Imke

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