Innerer Widerstand: Wie du ihn mit Leichtigkeit überwinden kannst

23. März 2022
Imke Köhler
Innerer Widerstand: Wie du ihn mit Leichtigkeit überwinden kannst

Innerer Widerstand ist ein Gegenankämpfen gegen das, was gerade ist. Wir wehren uns innerlich, schimpfen und wüten, weil wir die aktuelle oder die vergangene oder zukünftige Situation ablehnen. Dieser innere Widerstand kann uns blockieren, Entwicklungen verhindern und uns einfach das Leben sehr schwer machen.

Für deine emotionale Freiheit ist der bewusste Umgang mit inneren Widerständen ein zentraler Aspekt. Zum Beispiel erkläre ich im 2. Teil unter Schritt 6 dieses Beitrags Emotionale Abhängigkeit lösen ohne Trennung: 7 Schritte, wie du emotionale Abhängigkeit überwinden kannst , wie wichtig das Lösen von Widerständen ist, wenn du emotionale Abhängigkeit überwinden möchtest.

Überblick Inhalte

Innerer Widerstand verhindert Entwicklung

Innerer Widerstand verhindert Entwicklung. Ich kann mich noch sehr genau erinnern. Es ist schon Jahre her, dass ich mit einem Klienten gearbeitet habe. Er befand sich in einer Lebenssituation, die ihn persönlich und auch sämtliche Lebensbereiche stark beeinträchtigt und belastet hat. Daran wollte er mit mir arbeiten. Wir haben im Coaching herausgearbeitet, das bestimmte Schritte notwendig wären, um die belastende Situation zu verändern.

Innerer Widerstand verhindert Entwicklung

Seine große Sorge war, dass daran die Beziehung zu seiner Frau zerbrechen könnte. Diese Sorge hat sich unterschwellig in eine große Angst aufgebaut, die gleichzeitig die notwendigen Heilungsschritte behindert hat.

Mir war klar, dass es für ihn wichtig ist, sich mit dieser Verlustangst auseinanderzusetzen, sich zu konfrontieren. Der schlimmsten Befürchtung ins Auge zu sehen. Seine Verlustangst repräsentierte einen zentralen Kern seines Problems, welches er lösen wollte.

Und es war klar, dass er erst diese Verlustangst bearbeiten muss, wenn er die andere Situation verändern möchte. Mit meiner Erfahrung und meinen Kenntnissen wusste ich, dass es eine sehr einfache Möglichkeit gibt, eine solche Angst aufzulösen.

Nämlich, indem man einfach Ja dazu sagt, was man befürchte. In seinem Fall hätte das bedeutet, dass er Ja dazu sagt, dass seine Frau ihn verlassen könnte.

Einfach „Ja-Sagen“ zum inneren Widerstand

Obwohl ich ihm erklärt habe, dass dieses „Ja-Sagen“ keineswegs bedeutet, damit einverstanden zu sein, oder sogar seine Frau indirekt dazu aufzufordern, ihn zu verlassen, hat er sich geweigert. Sein innerer Widerstand war zu groß. Er hat sich vehement dagegen gewehrt, diesen mentalen Schritt zu wagen.

Er war voller Widerstände. Voller Widerstände dagegen, dass er seine Frau verlieren könnte, voller Widerstände dagegen, sich mit dieser Angst auseinanderzusetzen. Seine Haltung und wahrscheinlich auch unbewusste Hoffnung war: Wenn ich die Verlustangst ignoriere und ihr ausweiche, dann wird das, wovor ich Angst habe, auch nicht passieren.

Gleichzeitig hat er unterschwellig permanent gegen diese Angst angekämpft, um sie bloß nicht spüren zu müssen. Weil er damit jede Menge Energie in Richtung dieser Angst geschickt hat, ist sie aber umso stärker in seinem Leben geblieben.

Den Satz: „Ich kann ja sagen, dass meine Frau mich verlassen könnte.“ hat er nicht über die Lippen gebracht und seine Angst wollte er auch nicht in anderer Form bearbeiten.

Es ist hilfreich, alles anzunehmen

Es ist hilfreich, alles anzunehmen. Das Leben ist mal sehr leicht und schön und voller Freude. Und das Leben ist manchmal schmerzhaft, voller Herausforderungen oder Ungerechtigkeiten. Wir leben in einer Welt der Gegensätze – es gibt immer beide Seiten. Als Menschen haben wir allerdings einen sehr ausgeprägten Impuls, Schmerz vermeiden zu wollen.

Also versuchen wir, Kontrolle auszuüben. Indem wir unsere Gefühle verdrängen, weil sie zu schmerzhaft sind. Indem wir bestimmte Situationen zu ignorieren versuchen. Indem wir bewerten, verurteilen und gegen etwas kämpfen bzw. uns gegen etwas wehren. Wir gehen in den Widerstand.

Weil wir unbewusst glauben, damit ein Stück Kontrolle zu haben über das, was gerade im Außen ist oder was es in uns auslöst. Wir haben die Hoffnung, dass sich mit unserem inneren Widerstand das, was gerade ist, in etwas Anderes/Besseres ändert. Leider funktioniert das nicht. Genau das Gegenteil passiert.

Energie folgt der Aufmerksamkeit

Energie folgt der Aufmerksamkeit – eine Erkenntnis, die schon eine Weile ihre Runde macht. Je mehr Aufmerksamkeit wir auf etwas richten, umso mehr Energie setzen wir ein. Je mehr Energie wir auf etwas lenken, umso stärker manifestiert es sich in unserem Leben. Und wenn wir innerlich etwas bekämpfen, abwehren, ändern wollen, ist darin sehr viel Energie gebunden.

Also bleibt das, was wir nicht wollen, umso stärker in unserem Leben. Wenn wir also etwas verändern wollen in unserem Leben, heißt, ein Problem lösen oder etwas nicht mehr haben wollen, dann können wir es nur zum „Verschwinden“ bringen, wenn wir möglichst wenig Energie darauf lenken. Wenn wir möglichst wenig Aufmerksamkeit darauf verschwenden. Und das können wir tun, indem wir das, was ist, bedingungslos annehmen.

Energie folgt der Aufmerksamkeit

Bedingungslose Annahme

Bedingungslose Annahme bedeutet nicht, mit etwas einverstanden sein oder etwas gut finden. Bedingungslose Annahme bedeutet, dass akzeptiert wird, dass etwas so ist, wie es gerade ist. Es ist die Anerkennung der aktuellen Realität. Weil ich die Realität jetzt sowieso nicht ändern kann. Unser innerer Widerstand kann die Realität auch nicht verändern.

Das Gleiche gilt aber auch für Ängste. Unsere Ängste sind Emotionen. In den meisten Fällen ist das, wovor wir Angst haben, nicht unbedingt real. Häufiger ist die Angst eine Schreckensphantasie, die vorwegnehmen soll, was passieren könnte.

Dennoch ist in unserem subjektiven Erleben diese Angst gerade sehr real. Auch hier könne wir den einzelnen Ängsten Energie entziehen, indem wir jede Angst bedingungslos annehmen. Wir können noch weitergehen und diesen Prozess auf komplett alles übertragen, was wir in irgendeiner Form ablehnen. Also z.B. auch andere Emotionen, die sich in uns zeigen.

Wenn wir uns vielleicht gerade bedrückt und energielos fühlen, wir aber gerne einen anderen Zustand hätten. Dann wäre der erste Schritt der Veränderung, dass wir bedingungslos annehmen, wie wir uns gerade fühlen. Wenn wir das nämlich nicht tun, bleiben wir die ganze Zeit im unterschwelligen Widerstand und manifestieren das, was wir eigentlich doch anders haben wollen.

Wie kannst du das jetzt praktisch umsetzen?

Wie kannst du das jetzt praktisch umsetzen? Wenn du merkst, dass du irgendetwas ablehnst und mit deinen Gedanken immer wieder dorthin wanderst, dann weißt du damit, dass du gerade Widerstand aufbaust. Das ist der erste wichtige Schritt. Dann geht es darum, innerlich Aussagen zu formulieren, die deine Akzeptanz, deine Annahme bzw. dein Ja zu der Situation ausdrücken.

Dabei ist es wichtig, möglichst alle Facetten mit einzubeziehen. Ein einfaches Beispiel: Du bist mit dem Fahrrad unterwegs und es fängt plötzlich an zu regnen. Du merkst, dass du das jetzt richtig blöd findest. Dein innerer Widerstand wächst und du kämpfst dagegen an. Dann formulierst du innerlich zu den einzelnen Aspekten dieser Situation deine Akzeptanz-Sätze.

Denn es reicht deine bewusste Aufmerksamkeit

Du brauchst dabei nichts fühlen, oder dir vorstellen. Denn es reicht deine bewusste Aufmerksamkeit. Und das kann dann sehr schnell ablaufen. Bei der Formulierung wählst du einfach eine, die sich für dich stimmig anfühlt:

  • „Ich akzeptiere, dass es jetzt regnet.“

  • „Ich akzeptiere, dass ich meinen Regenschutz vergessen habe.“

  • „Ich sage Ja, dass es mich ärgert, dass ich meinen Regenschutz vergessen habe.“

  • „Ich nehme es an, dass ich mich ärgere, weil ich nass werde.“

  • „Ich sage Ja, dass es mir unangenehm ist, mit nassen Hosen und Haaren zur Arbeit zu gehen.“

Das machst du so lange für alle Aspekte, die sich zeigen, bis sich dein Geist beruhigt hat und keine weiteren Gedanken mehr um das Thema Regen/nass werden kreisen. Emotional wirst du wahrnehmen können, dass du dich zunehmend ruhiger, friedlicher und entspannter fühlst. Diese innere Entspannung hat zur Folge, dass es dir schließlich egal ist, dass es regnet – du kannst es sowieso nicht ändern. Es kann aber auch sein, dass es dann plötzlich wieder aufhört zu regnen. Ist mir selbst schon passiert.

Mit dem Druck und dem Widerstand hatte sich das, was wir gerade ablehnen, mit Energie aufgeladen, ist energetisch betrachtet quasi größer geworden.

Durch das bedingungslose Annehmen nehmen wir den Druck aus einer Situation. Die Energie wird abgezogen und auf ein normales Niveau neutralisiert.

Man kann es mit einem Fluss vergleichen

Man kann es auch mit einem Fluss vergleichen. Alles, was sich im Leben zeigt (alle Ereignisse, Situationen, Emotionen, Erfahrungen) sind wie das Wasser in einem Flusslauf. Das Wasser ist das Leben mit all seinen unterschiedlichen Facetten.

Man kann es auch mit einem Fluss vergleichen

Dennoch ist energetisch betrachtet alles nur Wasser. Und die Ereignisse des Lebens fließen einfach für einen kurzen Moment an uns vorbei. Wenn wir allerdings Widerstand gegen etwas aufbauen, dann errichten wir im Fluss des Lebens sozusagen eine Barriere, sodass das Wasser gestaut wird. Das, was wir ablehnen, wird durch die Barriere unseres Widerstands gestaut.

Das Wasser des Lebens (und mit ihr die abgelehnte Situation) kann jetzt nicht mehr einfach weiterfließen, sondern bleibt hängen und wird gestaut. Es bleibt solange in unserem Leben, bis wir die Barriere/den Widerstand wieder wegnehmen. Erst dann kann es abfließen, der Druck geht raus und wir sind wieder im Fluss und mit dem Fluss.

Ich möchte dich also ermutigen, die Barrieren aus deinem Fluss zu holen:

  • Schau dir deine Widerstände an.

  • Du erkennst sie daran, dass deine Gedanken immer wieder um eine Sache kreisen.

  • Und dann betrachte alle Aspekte, die sich in dieser Situation zeigen: Alles im Außen, alle deine Emotionen, die dadurch ausgelöst sind.

  • Schenk jedem Aspekt einmal deine Aufmerksamkeit und formuliere in Gedanken deine Aussage: „Ja, ich habe Angst, dass…“ oder „Ich akzeptiere, dass…“ oder „Ich nehme an, dass ich…“

  • Mach das solange, bis sich eine innere Ruhe, ein Frieden oder auch nur ein Gefühl von Leere einstellet.

  • Du wirst merken, dass sich durch diesen Akt der Entspannung dein Leben verändern wird.

Wenn du Unterstützung in diesem Prozess brauchst, vereinbare jetzt ein kostenloses Erstgespräch. In meinem 3-Monats-Coachingpaket „Befreie dein Wahres Selbst“ ist das Auflösen von Widerständen ein zentraler Bestandteil.

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